Neuer Superzug kommt erst später nach Deutschland, wird dafür aber attraktiv verlängert
Prag - Die neuen ComfortJets der tschechischen Eisenbahnen (Ceske Drahy/CD) kommen wohl erst später in Deutschland zum Einsatz. Dafür gab das Unternehmen ein neues Ziel bekannt, das viele Reisende locken könnte.
Die ersten Züge des neuen Fahrzeugtyps sollen noch in diesem Jahr auf Strecken im Inland in den Einsatz gehen. "Danach", so hieß es bisher seitens der tschechischen Verantwortlichen, würden sie auf der Strecke nach Berlin rollen.
In dieser Woche gab das Unternehmen nun endlich einen groben Ausblick auf das, was "danach" heißen soll: Ab 2030 sei demnach der Einsatz auf der Strecke von Budapest über Prag und Dresden nach Berlin geplant.
In der Folge würden die neuen, hochmodernen Schienenfahrzeuge auch nach Hamburg und Kiel weiterfahren.
Ein klein wenig überraschen dürfte für Reisende zudem eine weitere Verlängerung sein: Noch ab demselben Jahr sollen die neuen ComfortJets sogar bis nach Kopenhagen in Dänemark unterwegs sein, wie das Unternehmen mitteilte.
So sei es dann möglich, ohne Umstieg zwischen Ungarn, der Slowakei (Halt in Bratislava), Tschechien, Deutschland und Dänemark zu reisen.
Das macht die neuen ComfortJets so besonders
Die ComfortJets der tschechischen Eisenbahnen sollen die in die Jahre gekommenen Eurocity-Züge ersetzen. Mehr als 20 Jahre waren diese in Europa unterwegs, sind entsprechend verschlissen.
Die neuen Reisemittel sind bis zu 230 km/h schnell, bieten viel Platz in Großraumwagen. Abteile gibt es nicht mehr, dafür aber für besseren Handyempfang optimierte Fensterscheiben sowie ein Kino für Kinder.
550 Sitzplätze, also 100 mehr als bisher, und zwölf für Fahrräder sind in den 240 Meter langen Geschossen verbaut.
Das von vielen Reisenden geschätzte Bordrestaurant – in den tschechischen Zügen wird noch frisch gekocht und an geräumigen Tischen samt weißen Tischdecken gespeist – wird jedoch abgeschafft. Dafür findet ein kleineres Bistro mit 18 Plätzen Platz.
Hergestellt werden die Wagen im tschechischen Ostrava sowie in München von Skoda und Siemens.
Titelfoto: Steffen Füssel