Kreuzfahrtbranche startet nach zwei Katastrophenjahren in neue Saison
Hamburg - Fast alle Schiffe unter Dampf und mehr als 800 Anläufe allein in Deutschland: Nach zwei Katastrophenjahren bietet die Kreuzfahrtindustrie ihren Fans im dritten Coronajahr wieder das volle Programm.
Die vier großen Kreuzfahrthäfen Hamburg, Kiel, Warnemünde und Bremerhaven haben durchweg doppelt und dreifach so viele Abfahrten auf dem Plan wie noch 2021.
In einzelnen Häfen übersteigt die Zahl der Anläufe sogar 2019, das letzte Jahr vor der Pandemie, die den jahrelangen Boom dieser bei einer treuen Fangemeinde beliebten Urlaubsart unterbrach.
Dabei werden die Schiffe zusehends auch voller. Tui Cruises beispielsweise will im Laufe des Jahres schrittweise zur normalen Auslastung zurückkehren.
Auch in Häfen geht man aufgrund von Gesprächen mit Reedereien davon aus, dass es an Bord wieder gen Vollauslastung gehen soll.
Reedereien bleiben auf vorsichtiger Seite
Weiteren Rückenwind erhält die Branche aus Berlin. So verzichtet das Auswärtige Amt inzwischen auf den pauschalen Rat an Reisende, wegen der schwer vorhersehbaren Entwicklung der Pandemie auf Kreuzfahrten zu verzichten. Wie Deutschland Anfang April haben auch viele Zielländer ihre Corona-Regeln heruntergefahren.
Dass ein Restrisiko bleibt, hat sich allerdings um den Jahreswechsel herum gezeigt. So musste MSC winterliche Reisen ab Hamburg in europäische Metropolen aussetzen, weil Zielländer wie Großbritannien und die Niederlande scharfe Omikron-Regeln erlassen hatten. Tui Cruises musste wegen Covid-Fällen an Bord "einige wenige Reisen verkürzen beziehungsweise absagen".
Deswegen bleiben die Reedereien auf der vorsichtigen Seite. Während bundesweite Maskenvorgaben und strenge, an den Impfstatus geknüpfte Zugangsrechte Anfang April fielen, merken Kreuzfahrtgäste noch sehr deutlich, dass eine Pandemie herrscht: Ohne doppeltes negatives Testergebnis kommt kein Erwachsener an Bord.
Ohne Maske geht bei An- und Abreise und an Bord weiter nichts.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn