Gondeln für nen Fünfer: Müssen Touristen bald Eintritt für Venedig blechen?
Venedig (Italien) - Eines der beliebtesten Reiseziele der Welt ist Venedig. Die Lagunen-Stadt ist so beliebt, dass sie teilweise aus allen Nähten platzt. Einheimische und Lokalpolitik sehen die historischen Bauten ihrer Heimat in Gefahr. Eine neue Maßnahme soll helfen, die Stadt zu erhalten.
Wer auf der Piazza San Marco einen Kaffee für 12 Euro trinken will, muss ab dem kommenden Jahr wahrscheinlich noch vor dem ersten Schluck zusätzlich in den Geldbeutel greifen.
Denn Tagestouristen sollen für ihren Venedig-Aufenthalt künftig fünf Euro Eintritt bezahlen. Der Stadtrat will kommende Woche abschließend über die neuen Pläne entscheiden.
Geben die Räte grünes Licht, startet ab 2024 eine Art Testphase, die 30 Tage dauern soll. Tagesurlauber müssten sich dann übers Internet einen QR-Code besorgen, diesen aufs Handy laden und bei Kontrollen vorzeigen. Andernfalls drohen mindestens 50 Euro Strafe.
Ausgenommen sind Kinder unter 14 Jahre, Einheimische oder Urlauber mit Unterkunft in der Stadt.
Venedigs Bausubstanz ist auch aufgrund der vielen Touristen bedroht
Von der Stadtverwaltung wird das Vorhaben damit begründet, dass es ein "Gleichgewicht der Interessen" von Anwohnern und Touristen geben müsse. Bürgermeister Luigi Brugnaro (61) sagte: "Ich appelliere an die Zusammenarbeit aller, damit Venedig gerettet und die älteste Stadt der Zukunft werden kann."
Die Weltkulturorganisation Unesco berät derzeit, ob die rund 50.000 Einwohner zählende Stadt auf die Liste des "bedrohten Weltkulturerbes" gesetzt wird.
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