Feuerhölle auf Rhodos: "Mein Sohn sagte mir, er wolle nicht sterben"
Rhodos (Griechenland) - Im Zuge der Waldbrände und der massiven Hitzewelle müssen auf der griechischen Urlaubsinsel Rhodos Tausende Touristen evakuiert werden. Dabei kommt es zu dramatischen Szenen.
Nachdem am Samstag ein großer Waldbrand außer Kontrolle geraten war, mussten ganze Dörfer und Hotelanlagen evakuiert und rund 19.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden.
Es handele sich um "die größte Evakuierungsaktion, die es jemals in Griechenland gegeben hat", teilte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis (55) mit.
Dass es bei solch einer logistischen Herausforderung zu Problemen kommen würde, war abzusehen. Auf Twitter und anderen sozialen Netzwerken klagten zahlreiche Menschen ihr Leid.
Er und viele andere hätten ihre Koffer stundenlang zu Fuß durch die Hitze schleppen müssen, sagte der britische Tourist Jon Hughes gegenüber "Mirror".
Becky Mulligan erzählte, dass sie mit Hunderten anderen am Strand in der sengenden Hitze festsaß. "Hier gibt es nur eine kleine Hütte und wir sind so viele", sagte Mulligan. "Es gibt Kinder, es ist mitten am Tag, wir sitzen einfach hier fest, ohne Hilfe, es ist ekelhaft."
Twitter-Nutzerin Jenny Nass kommentierte ironisch: "Urlaub auf Rhodos versaut. Danke #Klimakleber."
Rhodos-Urlauber kritisieren fehlende Hilfe von Reisekonzernen und Fluggesellschaften
"Mein Jüngster hat mir gerade gesagt, dass er nicht sterben möchte. Keine Neuigkeiten von den Behörden. Erschreckende Situation hier", schrieb Twitter-User Paul Kalburgi. "Ich ließ alles im Hotel zurück und floh mit Handtüchern vor dem Gesicht."
Auch Fluggesellschaften und Touristikkonzerne waren Teil der Kritik. Diese hätten sich zum Teil nicht an Notfallvereinbarungen gehalten. Am Flughafen warten derzeit noch immer zahlreiche Urlauber darauf, abgeholt zu werden.
Einige Touristen bedankten sich jedoch auch bei der Bevölkerung. Viele von ihnen seien in privaten Unterkünften aufgenommen worden. Die Griechen hätten die Evakuierten mit Essen, Wasser, Bettwäsche und Matratzen versorgt.
Titelfoto: Twitter/Jon Hughes/ben Wright