Aufatmen bei der "Letzten Generation"? So sieht die Zukunft des Fliegens aus
Frankfurt am Main/Hannover - Geschäfts- und Freizeitflüge könnten nach Ansicht von Experten schon in wenigen Jahren klimaneutral möglich sein.
"Die E-Fliegerei ist heute da, wo wir vor zehn Jahren bei den E-Autos waren", sagte der Zukunftsforscher Morell Westermann, der den Flug eines vollelektrischen Kleinflugzeugs quer durch Deutschland organisiert hat, am Donnerstag am Flughafen Hannover.
Das Ultraleichtflugzeug "Elektra Trainer" war am Mittwochabend als erster E-Flieger an Niedersachsens größtem Airport gelandet.
Noch stehe die Entwicklung der E-Flieger am Anfang, sagte Westermann, der selbst Pilot ist. Die Technologie habe zuletzt aber einen großen Sprung gemacht. Für einen Flug von Hessen auf die Nordseeinsel Norderney etwa habe die "Elektra Trainer" am Dienstag nur einen Zwischenstopp benötigt.
Bis Ende der 2020er Jahre seien kürzere Geschäfts- und Privatflüge mit E-Antrieb möglich. Björn Nagel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erklärte, die "Elektra Trainer" zeige, wie die Leistungsfähigkeit elektrischer Flugzeuge in den vergangenen Jahren gesteigert werden konnte.
Wermutstropfen beim Reisen mit E-Fliegern: Weite Strecken bleiben wohl vorerst nicht realisierbar
"Viele der typischen Strecken von solchen Sportflugzeugen lassen sich also klimaneutral fliegen, wenn die Akkus mit regenerativ erzeugtem Strom geladen werden", sagte Nagel. Flugzeuge mit E- oder Hybrid-Antrieb seien auch besonders leise.
"Auf große Transportflugzeuge, die weite Strecken mit hoher Geschwindigkeit überwinden, lässt sich dieses Antriebssystem aber nicht übertragen." Dafür seien die benötigten Batterien absehbar zu schwer.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa