Dresden - Zählt Ihr auch schon die Tage, bis es endlich in den Urlaub geht? In drei Wochen starten in Sachsen die Sommerferien. Ach, Du hast noch gar keinen Urlaub gebucht? Dann solltest Du dich beeilen, denn in diesem Sommer Jahr lassen sich keine großen Last-Minute-Schnäppchen machen. Eine hohe Urlaubsnachfrage nach der Pandemie stößt auf geringere Kapazitäten. Doch es gibt sie noch - Reisen zu fairen Preisen: Wie Du billig weg und wo Du günstig unterkommen kannst!

Gelernt ist gelernt. Wie zu Coronazeiten wollen auch in diesem Sommer die meisten Deutschen Urlaub im eigenen Land machen - zumeist an der Ost- oder Nordsee.

Erster Tipp: Unterkünfte an der Nordsee sind billiger!

Die günstigsten Ferienhäuser gibt es laut Onlinevermittler "HomeToGo" im Fichtelgebirge (33,50 Euro p.P./Nacht), in der Vulkaneifel (37 Euro) und im Münsterland (37,50 Euro).

Bei Pauschalreisen wird es auch in diesem Sommer Last-Minute-Angebote geben, allerdings nicht zu Schnäppchenpreisen.

"Last Minute ist dieses Jahr 30 bis 40 Prozent teurer als vor Corona", weiß Reiseexperte Mario Zieroth (54) vom Reise Center Dresden am Dresdner Schillerplatz.

Der Grund: Es gibt vor allem noch nicht wieder ausreichende Flugkapazitäten. Die letzten freien Plätze im Flieger sind zudem die teuersten.

Deshalb rät Zieroth: "Wer bei Abflügen nicht auf Dresden oder Leipzig festgelegt ist, kommt günstiger ab Berlin oder von westdeutschen Flughäfen in den Urlaub."

Preisbeispiel: Eine Woche in Chalkidiki auf dem griechischen Festland gibt's als Pauschalreise aktuell für unter 600 Euro - wenn man ab Berlin fliegt (mit Ryanair oder Easyjet).

"Das Preis-Leistungs-Verhältnis für einen Türkei-Urlaub ist in diesem Jahr fast unschlagbar", ergänzt Annika Hunkemöller, Sprecherin der Reiseplattform "Urlaubsguru".

Hier passen Angebotsvielfalt, Hotelqualität und Verfügbarkeiten - sogar mit täglichen Abflügen von den sächsischen Flughäfen.

Nach der Türkei punktet die Lieblingsinsel der Deutschen, Mallorca, mit fairen Angeboten. Außerdem zählt Ägypten zu den Top-Reisezielen während der Ferien.

Nachteil: In den Sommermonaten ist es dort sehr heiß. Doch bei einem kühlen Drink unterm Sonnenschirm lässt es sich aushalten - vor allem, weil Ägypten-Urlaub vergleichsweise günstig ist.

Nachgelassen haben dagegen Kreta-Buchungen. Hunkemöller: "Während im letzten Jahr die griechischen Inseln preislich sehr attraktiv waren, merkt man die gestiegenen Kosten für einen Urlaub dieses Jahr vor allem bei Angeboten für Griechenland."

Deshalb rät Reiseexperte Zieroth zu Ferien in Urlaubsregionen auf dem Festland statt auf Ferieninseln - also Costa Brava statt Balearen und Kanaren oder Peloponnes statt Kreta.

Albanien wird noch als Geheimtipp gehandelt. Hunkemöller: "Von Vorteil sind dort die günstigen Preise für Unterkünfte, Restaurantbesuche oder Aktivitäten vor Ort."

Das Gleiche gilt für die Türkei, wo durch den Verfall der Lira die Nebenkosten ebenfalls niedrig liegen. Tipp für besonders Preissensible: Bulgarien oder Tunesien.

Generell gilt aber: Je früher man bucht, desto billiger wird's. Also schon jetzt den Sommerurlaub 2024 buchen? "Warum nicht?", meint Zieroth.

Die große weite Welt hierzulande erleben?

Das geht kostengünstiger. Wie wär's mal mit einem verlängerten Wochenende im Erlebnisbad Tropical Island (nur 80 Fahrminuten von Dresden entfernt), statt in die Original-Tropen zu fliegen?

Oder eine Safari im Serengeti-Park Hodenhagen (bei Hannover) statt in Südafrika?

Kurz vor Ferienstart locken Kreuzfahrt-Reedereien jetzt mit Rabatten und Zusatzangeboten für Kinder, um die letzten Kabinen an Bord zu füllen.

Wer zum Beispiel in seiner Balkonkabine auf "Mein Schiff 2" ab/an Barcelona neun Tage quer durchs Mittelmeer schippern will, zahlt aktuell 1399 Euro p.P./Doppelbelegung. "Das sind 200 Euro Ersparnis", sagt TUI Cruises Sprecherin Sabine Lüke (42).

"Dabei können Kinder ab fünf Jahren bei uns an Bord das Schwimmen erlernen."

Gratis Urlaub in den Häusern von Fremden machen?

Das kann man als Haushüter, wenn man Tiere betreut (manchmal auch genügsame Fische), täglich den Briefkasten leert und ein Heim nach außen bewohnbar aussehen lässt (Licht an/aus, Jalousien hoch/runter).

Agenturen wie TrustedHousesitters, Nomador oder HouseCarers vermitteln zum Beispiel für eine Jahresgebühr von 119 Euro Haustierhalter, die mal ohne ihr Tier in den Urlaub und gleichzeitig ihr Heim bewacht wissen wollen.

Voraussetzung: Man sollte tierlieb und frei von einer Tierhaarallergie sein.

• Tipp 1: Gegen den Trend reisen

Angebot und Nachfrage treiben die Preise. Wo die Hotels letzten Sommer gut gefüllt waren, sind die Preise gestiegen. Wie wäre es statt mit Korfu mal mit Albanien gleich gegenüber im Ionischen Meer? Preisersparnis: bis zu 50 Prozent.

• Tipp 2: Flexibel sein

Das gilt für Reiseziel, Reisezeitraum, Reisedauer, Abflughafen und Ansprüche gleichsam. Die letzte Woche der Schulferien ist oft die günstigste. Wenn eine 14-Tage-Reise ausgebucht ist, gibt's manchmal noch eine Zehn-Tage-Variante zum selben Ziel. Abflüge unter der Woche sind meistens günstiger als kurz vorm Wochenende und in Nachbarbundesländern, wenn dort die Ferien schon vorbei sind. Auch wer bei der Hotelkategorie auf einen Stern verzichtet, spart. Und muss es immer all-inclusive sein?

• Tipp 3: Springen Sie über die Euro-Grenze

Keine Wechselkurse, keine Umtauschgebühren - keine Frage, die Einführung des Euro hat Urlaub in Europa einfacher gemacht. Aber auch teurer - zuletzt spürbar in Kroatien, wo im Januar der Euro die Kuna ablöste. Vor allem bei Camping oder Urlaub im Ferienhaus zahlt sich deshalb eine Grenzüberschreitung hinter die Euro-Zone aus - 20 Prozent geringere Nebenkosten sind drin! Also statt im österreichischen Burgenland einfach ein paar Kilometer weiter nach Ungarn fahren, statt in Sachsen zu bleiben, nach Tschechien gehen, statt Kroatien nach Slowenien reisen und auf Usedom statt an der deutschen an der polnischen Ostseeküste einchecken.

• Tipp 4: Preisvergleiche auf unterschiedlichen Geräten durchführen

Preise an Laptops, Notebooks und iPads sind manchmal bis zu 26 Prozent teurer als bei einer Buchung übers Smartphone und iPhone, ergaben Tests.

• Tipp 5: Im Schnäppchenfieber kühlen Kopf bewahren

Erscheint ein per WhatsApp verschicktes Urlaubsangebot zu verlockend, um wahr zu sein, dann ist es meist auch nicht wahr. Schnäppchenjäger sind beliebte Opfer von Urlaubsbetrügern im Netz. Dann gilt: Finger weg und weitersuchen.