Touristen-Flut! Gemeinderat ruft "Lockdown" für Einheimische aus
Santorin (Griechenland) - 17.000 Touristen an einem Tag bei nur 15.480 Einwohnern. Die pittoreske Mittelmeerinsel Santorin wird vom Massentourismus regelrecht überrollt.
Was zu viel ist, ist zu viel.
Am Dienstag wurden 17.000 Kreuzfahrt-Touristen auf Santorin erwartet. Dazu kommen noch der ein oder andere Pauschalurlauber und Individual-Tourist.
Alle Unterkünfte sind ausgebucht, die Behörden rechnen mit Überfüllung, berichtet die griechische Zeitung "Ta Nea".
Gemeinderat Panos Kavallaris sprach bereits von einem "schwierigen Tag". Er forderte in einer "Notfallmitteilung" die einheimische Bevölkerung indirekt auf, in ihren Häusern zu bleiben, ganz wie beim verhassten Lockdown.
"Ein weiterer schwieriger Tag für unsere Stadt und Insel mit der Ankunft von 17.000 Besuchern von Kreuzfahrtschiffen!!! Wir bitten um Ihre Aufmerksamkeit und reduzieren unsere Bewegungen so weit wie möglich!!!", sagte der gewählte Politiker am Dienstag bei Facebook.
Santorin von Touristen überrannt: Einwohner kommen an ihre Grenzen
Zwar löschte Gemeinderat Kavallaris den Post am Nachmittag wieder. Doch die meisten Einwohner Santorins dürften dem Politiker wohl in einem Punkt recht geben: Für sie ist die Situation unerträglich, die Infrastruktur der Insel ist am Limit.
Doch im Gegensatz zu Mallorca, wo Einheimische seit Wochen auf die Straße gehen, um ihrem Unmut über den ausufernden Massentourismus Luft zu machen, zeigen sich die Menschen von Santorin angesichts der vielen Gäste verständnisvoll.
Denoch will der Bürgermeister nun eine Obergrenze für Kreuzfahrtschiffe einführen.
Viele Touristen kommen nur wegen der Selfies
Warum so viele Touristen kommen, ist kein Wunder. Die malerische Kykladen-Insel geizt nicht mit Attraktionen: idyllische Strände, spektakuläre Wanderwege, faszinierende Ruinen und einzigartige Architektur.
Besonders beliebt ist die Insel bei Paaren aus Fernost, die in ihren Flitterwochen auf die griechische Insel reisen, um Instagram-taugliche Hochzeitsfotos zu knipsen.
Titelfoto: 123rf/jojjik