Sachsen: 146 Straftaten aus der Reichsbürger-Szene gemeldet
Dresden - Von Beleidigungen bis zur Körperverletzung: Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) meldete im vergangenen Jahr etliche Straftaten von Reichsbürgern in Sachsen.
Seltsame Plakate sind nun ein Fall für die Polizei: In den Thiendorfer Ortsteilen Kleinnaundorf, Sacka und Würschnitz pflückten die Beamten "Öffentliche Aufrufe" einer "Staatlichen Wahlkommission Sachsen" von den Bäumen.
Was skurril wirkt, ist Reichsbürger-Propaganda und bei Weitem nicht die einzige Straftat aus dem Spektrum, wie das Innenministerium auf Anfrage der Linken-Abgeordneten Kerstin Köditz (54) mitteilte.
Es muss nicht immer die Verfassung des Deutschen Reichs sein, an die die Verfassungsleugner glauben: Für Ralf H. (56) aus Rammenau beispielsweise existiert die DDR nach wie vor weiter.
Das macht ihn nicht weniger radikal: Wegen 65 Euro bedrohte er eine Gerichtsvollzieherin, auch Geldstrafen bezahlte er nicht und kassierte 2020 schließlich zehn Monate Freiheitsstrafe.
Im selben Jahr registrierte das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum 146 Straftaten aus der Reichsbürger-Szene. Darunter waren 42 Beleidigungen, Nötigungen und Bedrohungen. Aber auch fünf Körperverletzungen, bei denen insgesamt acht Personen zu Schaden kamen, gab es.
Titelfoto: Jens Kaczmarek/Lausitznews