"Reichsbürger"-Prozess: Zeugin berichtet über Waffen von Ex-Bundeswehr-Offizier

Frankfurt am Main - Mit einer ersten Zeugenvernehmung ist am Mittwoch der Frankfurter Terrorprozess gegen eine mutmaßliche Gruppe von "Reichsbürgern" fortgesetzt worden. Im Mittelpunkt stand dabei der Angeklagte und Ex-Bundeswehr-Offizier Maximilian Eder.

Der Angeklagte und ehemalige Bundeswehroffizier Maximilian Eder stand am heutigen Mittwoch im Fokus des Frankfurter "Reichsbürger"-Prozesses.
Der Angeklagte und ehemalige Bundeswehroffizier Maximilian Eder stand am heutigen Mittwoch im Fokus des Frankfurter "Reichsbürger"-Prozesses.  © Boris Rössler/dpa

Eine Beamtin des Bundeskriminalamts (BKA) sagte vor dem Oberlandesgericht Frankfurt aus und berichtete von den Ermittlungen zu den persönlichen Verhältnissen Eders, die Monate vor einer groß angelegten Razzia gegen die Gruppe mutmaßlicher "Reichsbürger" im Dezember 2022 stattgefunden hatten. Die insgesamt neun Angeklagten sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Bei den Ermittlungen ging es der Befragung zufolge unter anderem um einen möglichen Waffenbesitz Eders sowie seinen Werdegang bei der Bundeswehr, seine Finanzen und die Zahl seiner Autos. Die Zeugin schilderte kurz, dass auf Eder vier Waffen eingetragen gewesen seien, ihm die Erlaubnis zum Waffenbesitz aber entzogen worden war. Dies war 2021 geschehen, die Waffen gelten als verschollen.

Die Zeugin sprach auch über Videos in sozialen Plattformen, die Eder teilweise selbst gefertigt habe, teils zeigten sie ihn etwa bei Auftritten auf Protestveranstaltungen gegen Corona-Maßnahmen. Der Anklagte habe offenbar das Bedürfnis, von seinen eigenen Gedanken viel nach außen zu tragen, sagte die Kriminalbeamtin.

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Nach der Aussage der Zeugin über Eder befragten mehrere Verteidiger die Kriminaloberkommissarin noch zu den Ermittlungen, wie diese abliefen und wer daran beteiligt war.

Verteidigung: Eder stand immer auf dem Boden des Grundgesetzes

Anschließend erklärte die Verteidigung, Eder sei 38 Jahre lang bei der Bundeswehr gewesen und habe damals auf dem Boden des Grundgesetzes gestanden, so wie dies auch heute noch der Fall sei. Begriffe wie "Reichsbürger" oder "Verschwörungstheoretiker" träfen nicht auf ihn zu.

Den neun Männern und Frauen wird in Frankfurt vorgeworfen, Mitglieder in einer terroristischen Vereinigung gewesen zu sein beziehungsweise diese unterstützt zu haben. Es soll ein bewaffneter Umsturz geplant gewesen sein. Als ein Rädelsführer ist der Frankfurter Unternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß (72) angeklagt.

Bei der Fortsetzung des Prozesses kommenden Dienstag sollen zwei Kriminalbeamte zu seinen persönlichen Verhältnissen befragt werden. Reuß selbst wolle zunächst keine Erklärung abgeben, erklärte seine Verteidigung.

Titelfoto: Boris Rössler/dpa

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