Razzia bei Reichsbürger-Bäckerei in Dresden: Polizei macht Geschäftsräume dicht

Dresden - Fast drei Jahre konnte der "König von Deutschland" Peter Fitzek (57) sein Unwesen in Dresden treiben: In der Laubegaster Bäckerei Franke hatte er seine "Gemeinwohlkasse", eine Reichsbürgerbank, einrichten lassen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersagte das mehrfach. Mit Zwang wurde das nun am Donnerstag durchgesetzt.

Am Donnerstag versiegelte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Geschäftsräume von Fitzek.
Am Donnerstag versiegelte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Geschäftsräume von Fitzek.  © Eric Münch

"Zutritt nur für Staatsangehörige und Zugehörige des Königreichs Deutschland" prangte seit Anfang 2021 plötzlich an der Bäckerei in der Österreicher Straße. Dahinter steckte der Reichsbürger Fitzek: Er hatte hier eine Filiale seiner angeblichen Bank "Gemeinwohlkasse" (GK) einrichten lassen.

Seine Scheinbanken und Versicherungen wurden immer wieder verboten, die GK trotzdem 2020 ausgerufen.

Dieser verbot die BaFin bereits im März 2021 ebenfalls. Doch die Geschäfte dort gingen über Jahre hinweg einfach weiter.

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Laut BaFin sammelte Fitzek nicht nur für die GK, sondern bot auch Krankenversicherungen über die "Deutsche Heilfürsorge" an. "Die für das Einlagen- oder Versicherungsgeschäft erforderlichen Erlaubnisse hat Fitzek nicht", stellte ein Behördensprecher klar.

Polizei versiegelt Geschäftsräume

Bei der Razzia wurde auch ein verdächtiger Führerschein sichergestellt, der jetzt überprüft wird.
Bei der Razzia wurde auch ein verdächtiger Führerschein sichergestellt, der jetzt überprüft wird.  © Eric Münch

Das sollte am Mittwoch an allen Filialorten enden:

"Seine unerlaubten Bank- und Versicherungsgeschäfte vertreibt Peter Fitzek auch in 'Repräsentanzen' der Gemeinwohlkasse in Wittenberg, Dresden und Menden, die Andreas Franke und Patrick Hyrynko vor Ort betreiben", so ein BaFin-Sprecher.

"Die Bundesanstalt hat die Geschäftsräume am 23. Februar 2023 durch örtliche Polizeikräfte versiegeln lassen." Zuvor durchsuchten die Einsatzkräfte die Filiale, zogen dabei die Werbematerialien für die Geschäfte ein.

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Vor Ort kam auch der Verdacht eines falschen Führerscheins auf, der jetzt noch geprüft werden muss.

Das "Königreich Deutschland" wurde ursprünglich in Sachsen-Anhalt gegründet, hat aber außer der Schein-Bank mit den Schlössern in Bärwalde und Eibenstock seine Aktivitäten auch spürbar nach Sachsen ausgeweitet und wird vom hiesigen Verfassungsschutz beobachtet.

Titelfoto: Eric Münch

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