Kriegswaffen, Perücken, Bargeld: Das fand die Polizei bei Ex-RAF-Terroristin Klette
Berlin/Hannover - Nach der Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette (65) stellten Ermittler in ihrer Berliner Wohnung Tausende Beweismittel sicher. Nun bitten sie die Bevölkerung um Mithilfe.
Zu den beschlagnahmten Asservaten gehörten laut einer Mitteilung des LKA Niedersachsen unter anderem Kriegswaffen, Munition und hohe Summen Bargeld.
Diese sollen von Klette und ihren Komplizen Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69) für Raubüberfälle auf Geldtransporter genutzt worden sein. Rund 2,7 Millionen Euro erbeuteten sie laut Polizei auf diese Weise.
Die Polizei fand unter anderem eine täuschend echt wirkende Panzerfaust, ein polnisches Sturmgewehr und eine tschechische Maschinenpistole. Die Terroristen hätten diese eingesetzt, "um ihre Opfer einzuschüchtern und zu bedrohen".
Weiter befanden sich in Klettes Wohnung mehr als ein Kilogramm Gold und 240.000 Euro in bar. Bisherige Ermittlungen ergaben, dass es sich zumindest in Teilen um Beute aus den Raubtaten handelt.
Die Ermittler stellten darüber hinaus etliche Utensilien sicher, die von dem Trio bei den Überfällen zur Verkleidung genutzt worden war. Darunter zum Beispiel Klebebärte, Perücken, Klebekoteletten sowie Skimasken, Sturmhauben und Stoffmasken.
Auch eine mobile Blaulichtanlage, Handschellen und ein Funkstörsender wurden sichergestellt.
Hier zeigt das LKA einen Teil der Beweismittel
Ex-RAF-Terroristen: Polizei bittet Bevölkerung um Hinweise
Klette, Garweg und Staub gehören der sogenannten dritten Generation der linksextremen Roten Armee Fraktion (RAF) an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubs in mehreren Fällen. 1998 gab die RAF ihre Auflösung bekannt.
Im Februar dieses Jahres konnten Ermittler die heute 65-jährige Klette in ihrer Kreuzberger Wohnung verhaften. Garweg und Staub befinden sich weiterhin auf der Flucht.
Zuletzt veröffentlichte das LKA ein digital erstelltes "Aging-Bild", das zeigen soll, wie Ernst-Volker Staub heute aussehen könnte.
Könnt Ihr Angaben zu den abgebildeten Gegenständen machen? Dann meldet Euch unter der Telefonnummer 0511 9873-7400 bei der Polizei. Alternativ könnt Ihr auch das anonyme Hinweisportal nutzen, das Ihr hier findet.
Titelfoto: LKA Niedersachsen