Fahndung nach RAF-Terroristen: LKA-Chef sieht keine Fehler bei den Ermittlungen

Berlin - Der Chef des niedersächsischen Landeskriminalamts, Friedo de Vries, hat die Arbeit seiner Ermittler bei der Fahndung nach drei früheren RAF-Terroristen verteidigt.

Der LKA-Präsident Friedo de Vries (*1964) versicherte, dass bei der Fahndung Tausende Hinweise und Spuren überprüft worden.
Der LKA-Präsident Friedo de Vries (*1964) versicherte, dass bei der Fahndung Tausende Hinweise und Spuren überprüft worden.  © Moritz Frankenberg/dpa

Gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gab de Vries nun zu: "Derzeit kann ich nicht erkennen, dass uns ein Fehler unterlaufen ist."

Am 26. Februar war die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin gefasst worden, verantwortlich für den Einsatz waren sogenannte Zielfahnder des LKA Niedersachsen. Später war bekannt geworden, dass sie vor ihrer Festnahme noch einen Komplizen warnen konnte.

"Bei Einsätzen dieser Art findet immer eine Nachbereitung statt", sagte de Vries. "Das wird auch hier der Fall sein, das ist Teil unserer professionellen Arbeit."

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Seit 2015 sei die Zielfahndung nach Klette und ihren mutmaßlichen Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg von Hannover aus betrieben worden. Es seien Tausende Hinweise und Spuren überprüft worden, schilderte der LKA-Präsident.

"Mal war es vielversprechend, mal weniger. Es gab natürlich in der Zeit auch Misserfolge. Bedeutend ist, dass uns das nicht entmutigt hat."

Berliner Polizei hatte die Kollegen in Niedersachsen stark kritisiert

Laut de Vries habe man während des Einsatzes immer in Kontakt und Abstimmung mit der Berliner Polizei gestanden.
Laut de Vries habe man während des Einsatzes immer in Kontakt und Abstimmung mit der Berliner Polizei gestanden.  © Moritz Frankenberg/dpa

De Vries verwahrte sich gegen Kritik auch aus den Reihen der Berliner Polizei. "Wenn man die Abläufe und Abstimmungen kennt, ist die öffentlich gemachte interne Kritik irritierend", sagte er.

Während des Einsatzes habe man immer in Kontakt und Abstimmung mit der Berliner Polizei gestanden. Die Berliner Gewerkschaft der Polizei hatte die Kollegen in Niedersachsen in ungewöhnlich scharfer Form kritisiert und ihnen Profilierungswünsche vorgeworfen.

Klette, Garweg und Staub gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübt und Menschen getötet hatte. Die 65-jährige Klette sitzt in Untersuchungshaft im Frauengefängnis in Vechta.

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Klette, Staub und Garweg wurden beziehungsweise werden auch wegen mehrerer Raubüberfälle gesucht, bei denen auch auf Menschen geschossen wurde.

Klettes mutmaßliche Komplizen sind weiter auf der Flucht. Garweg lebte den Ermittlungen zufolge unter falschem Namen auf einem Bauwagen-Gelände in Berlin, konnte sich aber absetzen.

Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa

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