Angeblicher RAF-Terrorist in Zug löst Großeinsatz in Wuppertal aus
Wuppertal - Am Wuppertaler Hauptbahnhof gab es am heutigen Samstagnachmittag einen Großeinsatz der Polizei! Im Fokus der Aktion stand ein verdächtiger Mann in einem Regionalexpress.
Mitreisende hielten ihn für einen gesuchten RAF-Terroristen und meldeten ihn beim Bordpersonal, teilte die Polizei am Abend mit. Der Mann soll Ähnlichkeit mit Ernst-Volker Staub (69) aufgewiesen haben.
Erst am Mittwoch wurde nach dem RAF-Rentner und zwei Komplizen im Fernsehen bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst" gefahndet. Belohnung: 150.000 Euro.
Die Polizei reagierte auf die mutmaßliche Sichtung von Staub rasend schnell, sperrte den Hauptbahnhof ab und schickte Spezialkräfte, da sie eine mögliche Gefahr nicht ausschließen konnte. Schwer bewaffnete Beamte näherten sich dem Zug, versteckten sich teilweise hinter einer Betonmauer.
Die Polizisten gingen rein und nahmen den Verdächtigen und seine Begleiterin fest, um deren Identität zu überprüfen.
Dabei stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mann nicht um Ernst-Volker Staub handelte. Die Polizei entließ den Festgenommenen und seine Begleiterin.
Große Auswirkungen auf Bahnverkehr
Der Hauptbahnhof Wuppertal war seit kurz nach 16 Uhr gesperrt. Auch die Strecke zwischen dem Ruhrgebiet und Köln war zwischenzeitlich dicht. Mehrere Fernzüge mussten umgeleitet werden, fielen aus oder verspäteten sich.
Der Einsatz war am Abend beendet. Die Sperrung wurde aufgehoben. Bis die Züge allerdings wieder vollständig nach Plan fahren dürfte es eine Weile dauern.
Erstmeldung vom 17. Februar, 17.26 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 20.54 Uhr
Titelfoto: Montage: Blaulicht Aktuell Solingen/Gianni Gattus, LKA Niedersachsen