Schon 125 Jahre im Geschäft: In diesen Hallen versteckt sich die Werkzeugschmiede von Porsche
Schwarzenberg - Es fing mit Werkzeugen zur Topfherstellung an - heute werden Arbeitshilfen für Autokarossen hergestellt: Der Werkzeugbau in Schwarzenberg (Erzgebirge) hat eine lange Tradition.
Die Geschichte der heutigen Porsche Werkzeugbau GmbH hat viele Veränderungen mitgemacht. Jetzt feierte man das 125-jährige Jubiläum. "Die Veränderung hat das Unternehmen immer weitergetragen", erklärt der kaufmännische Leiter von Porsche Werkzeugbau, Ralph Teumer (51).
Angefangen hat das Unternehmen 1898 unter dem Namen ESEM ("Erzgebirgische Schnittwerkzeug- und Maschinenfabrik Schwarzenberg"). Damals stellte die Firma Blechteile für Kochgeschirr her. Mit fünf Mitarbeitern fing man an.
Die Produktion wurde 1923 umgestellt, um Großwerkzeuge für Autoteile zu fertigen: "Dächer, Kotflügel, Türen - alles, was die Außenhaut des Autos betrifft", so Geschäftsführer Carlo Modesto (59).
Der Ruf des Auto-Werkzeugbauers verbreitete sich schnell: Im Nationalsozialismus wurden die Werkzeuge für die Karosserieteile der "Kraft durch Freude"-Wagen in Schwarzenberg produziert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Firma zum Rüstungsbetrieb umfunktioniert - Torpedo-Hülsen wurden hergestellt.
Nach 1945 konzentrierte man sich wieder auf Werkzeugteile - diesmal für Trabant und Co. 2015 wurde der Werkzeugbau durch die Porsche AG gekauft. "Porsche hat nach einem Werkzeugbauer gesucht - da hat alles zusammengepasst", so Carlo Modesto.
Heute hat der Standort Porsche Werkzeugbau in Schwarzenberg 470 Mitarbeiter. "Der Standort wurde zum weltweit führenden freien Werkzeughersteller aufgebaut."
Titelfoto: Uwe Meinhold