Rechtsextremer Martin Sellner in Dresden! Protest blockiert Pegida-"Spaziergänger"

Dresden - Ab und zu gibt es Pegida noch immer in Dresden. Doch auch mit "Stars" der rechtsextremen Szene, wie am gestrigen Montag dem Identitären-Kopf Martin Sellner (35), lockt man keine Massen mehr auf die Straße.

Ein paar hundert Pegida-Demonstranten waren am gestrigen Montagabend dem Aufruf von Rechtsextremist Martin Sellner (35) gefolgt.
Ein paar hundert Pegida-Demonstranten waren am gestrigen Montagabend dem Aufruf von Rechtsextremist Martin Sellner (35) gefolgt.  © Steffen Fuessel

Sellner hatte schon vor der eigentlichen Demo zu einem Stadtspaziergang aufgerufen. Dieser führte jedoch nur vom Goldenen Reiter in den nächsten Biergarten, der dann mit Protest beschallt wurde.

Auf dem Neumarkt sammelten sich kurz daraufhin 18.30 Uhr hunderte Pegida-Sympathisanten.

Als Überraschungsgast sprach dort Maik Waack (58), parteiloser Stadtrat der AfD-Fraktion in Ribnitz Damgarten. Er bedankte sich bei Pegida und Lutz Bachmann (51), dass diese ihn dazu ermutigt hatten, selbst in die Lokalpolitik zu gehen.

1500 Gegendemonstranten stellen sich Pegida und Höcke entgegen
Pegida 1500 Gegendemonstranten stellen sich Pegida und Höcke entgegen

Anschließend zog die Demo über Wilsdruffer und St. Petersburger Straße. Auf dem Dr.-Külz-Ring blockierten plötzlich Gegendemonstranten die Fahrbahn. Sie meldeten diese Blockade als Spontanversammlung an, so musste Pegida warten und zog schließlich über einen Parkplatz weiter.

Ein zweiter Blockade-Versuch in der Seestraße wurde durch die Polizei geräumt, Pegida zog hier unter Gigi-d‘Agostino-Gesängen weiter und kam schließlich auf dem Neumarkt wieder an.

Martin Sellner: "Unser Geheim-Plan ist ein Geh-Heim-Plan"

Hier sprach dann Sellner: "Unser Geheim-Plan ist ein Geh-Heim-Plan", sagte er in Bezug auf die durch "Correctiv" öffentlich gewordenen Deportationspläne. "Nämlich ein Plan zur Umkehrung der Migrationsströme, zur millionenfachen Remigration!"

Anschließend beschimpfte er noch den Onkel des in Bad Oyenhausen totgeschlagenen Philipos T. (†20), da dieser sich in einem Interview sehr deutlich gegen Rechtsextremismus ausgesprochen hatte. Bachmann (51) kündigte seinen nächsten Volksverhetzungs-Prozess für August und die nächste Pegida für den Sonnabend vor der sächsischen Landtagswahl an.

Gegen 20.41 Uhr war die Versammlung beendet.

Titelfoto: Steffen Fuessel

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