Demo in Dresden: Der Pegida-Bewegung folgen nur noch wenige Teilnehmer

Dresden - Diese Wiedergeburt war schmerzlich: Zum achtjährigen Bestehen der rechtsextremistischen Pegida-Bewegung rief Lutz Bachmann (49) nach einem halben Jahr Pause auf den Dresdner Neumarkt. Doch mehr Teilnehmer als beim Gegenprotest kamen nicht.

Rund 600 Pegida-Teilnehmer zogen am Montagabend durch Dresden.
Rund 600 Pegida-Teilnehmer zogen am Montagabend durch Dresden.  © Finn Becker/xcitePress

Rund 600 Demonstranten folgten den Aufrufen beider Seiten am Montag ins Dresdner Zentrum.

Der lautstarke Prostet zeigte seine Wirkung: Pegida-Versammlungsleiter Wolfgang Taufkirch konnte sich nur schreiend Gehör verschaffen - und versprach irritiert, wenn sich eine bestimmte Anzahl Gegendemonstranten mit Studienabschluss finden würde, dann wolle er ihnen "Demogeld" zahlen.

Pegida-Mitgründer Siegfried Däbritz (47) wiederum gab zu, im Vorfeld der Demo gegen deren Durchführung gestimmt zu haben.

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Auch der kurze Aufzug blieb nicht ohne Protest: Kurz vor dem Postplatz blockierten Pegida-Gegner die Straße und meldeten das als Spontankundgebung an. Die Polizei führte den Zug an der Blockade vorbei.

Wieder auf dem Neumarkt sprach dann Lutz Bachmann. Er setzte dort illegale Einwanderung mit Völkermord gleich, beschwerte sich über die Spaltungs-Vorwürfe aus den anderen Montagsdemos und kündigte im November eine Kundgebung mit Björn Höcke (50, AfD) an.

Lauter Gegenprotest vermieste Pegida den Neuauftakt nach einem halben Jahr Pause.
Lauter Gegenprotest vermieste Pegida den Neuauftakt nach einem halben Jahr Pause.  © Finn Becker/xcitePress
Pegida und der Gegenprotest mussten sich den Neumarkt teilten.
Pegida und der Gegenprotest mussten sich den Neumarkt teilten.  © Finn Becker/xcitePress

Bis zum Ende der Kundgebung blieb alles weitgehend friedlich. Die Dresdner Polizeidirektion meldete am Abend lediglich einen Zwischenfall.

Als der Pegida-Aufzug am Neumarkt ankam, hätten demnach zwei Männer aus der Demo zwei Transparente des Gegenprotests von Gittern gerissen. Die Beamten vor Ort schnappten die beiden Deutschen (22 und 34 Jahre alt), stellten die Transparente sicher und fertigten Anzeigen wegen Diebstahls an.

Titelfoto: Finn Becker/xcitePress

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