Aus für Pegida! Boss der Bewegung verkündet Demo-Ende

Dresden - Zehn Jahre Hetze sind genug: Nach ihrem zehnten Jahrestag soll es in Dresden keine Pegida mehr geben. Die rechtsextreme Bewegung hatte in ihren Hochzeiten Zehntausende auf die Straße gebracht, versank zuletzt aber in der Bedeutungslosigkeit und erfuhr auch aus der eigenen Szene Kritik.

Lutz Bachmann (51) hat das Aus der Pegida-Demos verkündet.  © Screenshot/Lutz Bachmann

Oft wurde es in den vergangenen Jahren prophezeit, nun verkündete es Pegida-Boss Lutz Bachmann (51) persönlich: "Es wird in dieser Art und Weise in Dresden die letzte Pegida sein", sagt er in einem Video. "Aus gesundheitlichen Gründen müssen wir die Reißleine ziehen, aus finanziellen auch."

Bachmann spricht dabei neben den Organisationskosten auch die Klagen und Geldstrafen gegen ihn selbst an. Nach 22 Vorstrafen hatte ihn das Amtsgericht Dresden erst im September wieder wegen Beihilfe zur Volksverhetzung verurteilt.

Was Bachmann nicht erwähnt: Zu den letzten unregelmäßig stattfindenden Demos fanden sich kaum mehr 1000 Teilnehmer zusammen, auch prominente Gäste fanden sich selten auf der Bühne.

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So sind selbst für die letzte Pegida mit Oliver Kirchner (58, AfD), Hans-Christoph Berndt (68, AfD), der Ex-Bürgerrechtlerin Angelika Kanitz (71), die zwischenzeitlich bei NPD-Kundgebungen aufgetreten ist, und dem Ex-FPÖ-Frontmann Heinz-Christian Strache (55) keine wirklichen Stargäste oder Neulinge auf der Pegida-Bühne angekündigt.

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AfD wollte ihre "Junge Alternative" nicht bei Pegida sehen

Die rechtsextreme Bewegung versank zuletzt in Bedeutungslosigkeit.  © Zentralbild/dpa-Zentralbild/dpa

Die Pegida zuvor wurde am 31. August 2024 abgesagt, da die AfD nicht wollte, dass Mitglieder der "Jungen Alternative" dort sprechen, und es somit keine Redner gab.

Bachmann kündigte neue Formate in Form von Podcasts, Fernsehen und Ähnlichem an, rühmte sich aber damit, dass die AfD-Wahlergebnisse zum Teil auf die Pegida-Kappe gingen.

Was Bachmann auch nicht erwähnt: Ebenfalls zum Teil auf Pegida-Kappe gehen der Bombenanschlag auf eine Dresdner Moschee 2016 durch den Pegida-Redner Nino K. (37), der Neonazi-Prügeltrupp "Freie Kameradschaft Dresden", der sich auf den Versammlungen zusammenfand, und die Terrorgruppe "Gruppe Freital", deren Mitglieder teilweise Ordner bei den montäglichen Demos waren.

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