Gedenkfeier zu NSU-Anschlag in Köln: Bundespräsident Steinmeier spricht vor Ort
Köln - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68) spricht am Sonntag (13.45 Uhr) bei einer Feier zum Gedenken an den Anschlag der Nazi-Terrorzelle NSU in Köln vor 20 Jahren.
Diese hatte am 9. Juni 2004 in der für ihre türkischen Restaurants und Geschäfte bekannten Keupstraße im Kölner Stadtteil Mülheim eine Nagelbombe explodieren lassen. 22 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Danach suchte die Polizei jahrelang in der türkischen Community nach den Tätern. Erst sieben Jahre später stellte sich heraus, dass die NSU-Mörder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt für den Anschlag verantwortlich waren.
Köln plant für den 20. Jahrestag des Anschlags am Sonntag ein Kulturfest unter dem Motto "Birlikte" - türkisch für "Zusammenstehen". Das Festival soll für ein respektvolles und friedliches Zusammenleben werben und das multikulturelle Miteinander feiern, dass die beiden Nazis hatten zerstören wollen.
Vor zehn Jahren hatte es zum zehnten Jahrestag schon einmal ein ähnliches Fest gegeben, das damals ein großer Publikumserfolg war.
NSU verübte zehn Morde in ganz Deutschland
Der NSU hatte ab dem Jahr 2000 unerkannt zehn Morde in ganz Deutschland verübt. Opfer waren neun Gewerbetreibende türkischer und griechischer Herkunft sowie eine Polizistin.
Zu den Tätern gehörte neben Mundlos und Böhnhardt auch Beate Zschäpe, die 2018 vom Münchner Oberlandesgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa