Unbelehrbar bis zum Schluss: Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck (†96) ist tot
Vlotho - Bis zuletzt hatte sie behauptet, die Massenmorde an den Juden in der Nazi-Zeit habe es nicht gegeben: Nun ist die dadurch bekannt gewordene Holocaust-Leugnerin und Rechtsextremistin Ursula Haverbeck (†96) gestorben.
Ihren Tod hat Haverbecks Anwalt der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Die 96-Jährige soll demnach bereits am Mittwoch verstorben sein.
Haverbeck war eine mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilte Straftäterin. Die 1928 im hessischen Winterscheid geborene Aktivistin hatte bis zuletzt behauptet, den Holocaust an den Juden durch das Nazi-Regime habe es nicht gegeben.
Bereits 2004 war Haverbeck, die von diversen rechtsnationalen Parteien wie der NPD (heute "Die Heimat") und "Die Rechte" unterstützt wurde, das erste Mal deswegen verurteilt worden - damals nur zu einer Geldstrafe. Weitere Prozesse folgten.
Zwischen 2018 und 2020 musste sie nach einer Verurteilung durch das Amtsgericht Berlin-Tiergarten jedoch eine Freiheitsstrafe antreten. Im November 2020 wurde sie wieder aus der Haft entlassen.
Der aktuellste Prozess rührte noch aus dem Jahr 2015, der wegen Berufung und jahrelanger Beweisaufnahme erst im Sommer 2024 abgeschlossen wurde. Das Urteil: Ein Jahr und vier Monate Haft. Auch dagegen versuchte sich Haverbeck zu wehren.
Ikone der rechten Szene: Ursula Haverbeck wurde von Neonazis gefeiert
Vor allem durch ihre Vehemenz, mit der sie an ihren Aussagen festhielt, erlangte sie auch in hohem Alter bei Neonazis fragwürdigen Helden-Status.
2019 trat sie mit Unterstützung der Partei "Die Rechte" als Kandidatin für das Europaparlament an. Zuletzt lebte sie in Vlotho in Nordrhein-Westfalen.
Bis zu ihrem Tod blieb Haverbeck zuletzt auf freiem Fuß, obwohl sie bereits erleichterte Haftbedingungen aufgrund ihres Alters erwirkt hatte. Reue gegenüber den Überlebenden und Hinterbliebenen der mehr als sechs Millionen ermordeten Juden zeigte sie nie.
Titelfoto: Ulrich Perrey/dpa