Görlitz - Im Landkreis Görlitz wurden mehrere AfD-Lokalpolitiker dabei beobachtet, wie sie gemeinsam mit Neonazis die Sonnenwende gefeiert haben.

Der Vorfall soll sich laut einer Recherche des Magazins "taz" am 22. Juni im Örtchen Strahwalde abgespielt haben.

Dort seien rund 150 Personen zusammengekommen, um eine sogenannte Sonnenwendfeier abzuhalten.

Eine Sprecherin der Polizeidirektion Görlitz erklärte gegenüber TAG24 am Donnerstagmorgen, dass die Polizei an jenem Tag vor Ort war.

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Die Veranstaltung, bei der die Teilnehmer "Trachten-ähnliche" Kleidung trugen, verlief "grundsätzlich friedlich" und es wurden "keine strafbaren Handlungen" festgestellt.

Seinen nicht extremistischen Ursprung hat das Fest, dass normalerweise am 21. Juni gefeiert wird, im Brauchtum der Germanen. An jenem Tag wird zelebriert, dass die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat. Im Dritten Reich vereinnahmten die Nazis das Fest für ihre ideologischen Zwecke.

Dazu heißt es im Bericht des Sächsischen Verfassungsschutzes: "Die Sonnenwendfeiern am 21. Juni und 21. Dezember sind feste Termine in den Kalendern von Neonationalsozialisten. Im Rahmen der Sonnenwendfeiern versuchen sie, verfassungsfeindliche Ideologieelemente mit der 'Lagerfeuerromantik' dieser Feier zu verbinden."

So auch in der rund 1000-Seelengemeinde nahe Herrnhut.

Laut den vor Ort anwesenden "taz"-Reportern seien Erwachsene und auch Kleinkinder zusammengekommen, um bei Lagerfeuer und brennenden Fackeln Lieder der Hitlerjugend zu singen und bei einem Ritual den aus Löbau stammenden SS-Soldaten Max Wünsche (1914-1995) zu ehren.

Wie die "taz"-Journalisten anhand ihrer Fotoaufnahmen berichten, hätten auch mehrere Vertreter aus den Reihen der AfD an dem Nazi-Fest teilgenommen und gemeinsam mit Vertretern rechtsextremer Gruppierungen "gefeiert".

Insgesamt seien sechs AfD-Männer an der Sonnenwendfeier beteiligt gewesen, darunter ein Stadtrat aus Niesky, ein AfD-Vorstandsmitglied aus Leipzig sowie ein Vertreter der Jugendorganisation "Junge Alternative".

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Trotz der Fotos habe keiner der genannten AfD-Politiker seine Teilnahme an dem Event bestätigt und gegenüber "taz" gar rechtliche Schritte angedroht.

Laut Angaben der Polizei beschäftigt sich der Sächsische Verfassungsschutz mit der Sonnenwendfeier von Strahwalde und versucht diese rechtlich einzuordnen.