Rechtsextremer Kampfsport-Event in Nordhessen: Polizei greift ein
Kassel/Bad Wildungen - Ein Großaufgebot der Polizei rückte aus und stürmte ein Fitnessstudio - das Ziel der Beamten war die Verhinderung eines unmittelbar bevorstehenden rechtsextremen Kampfsport-Events in der nordhessischen Kleinstadt Bad Wildungen.
Der Polizeischlag gegen die Rechtsextremisten ereignete sich am gestrigen Samstag um die Mittagszeit, wie das Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel mitteilte.
Demnach hatte die "Besondere Aufbauorganisation Hessen-Rechts" der Polizei zuvor "Hinweise auf eine bevorstehende rechte Kampfsportveranstaltung" in dem nordhessischen Kurort Bad Bildungen erhalten, wie ein Sprecher erklärte. Zahlreiche Polizeikräfte seien daraufhin mobilisiert worden.
Die Polizisten schlugen in einem Fitnessstudio in Bad Wildungen zu. Dort sei ein "Raum entsprechend hergerichtet worden", auch hätten die dort angetroffenen Männer und Frauen zum Teil "szenetypische Bekleidung" getragen.
Insgesamt seien 21 volljährige Personen, darunter vier Frauen und ein 15-Jähriger, der rechtsextremen Kampfsportveranstaltung zugeordnet werden. Ihnen allen wurden von den Beamten Platzverweise erteilt. Ein T-Shirt, ein Messer und eine Vielzahl von CDs einer Rechtsrockband seien sichergestellt worden.
"Eine durch die Gruppe im Anschluss geplante Grill-Feier in Bad Wildungen wurde durch die Stadt Bad Wildungen untersagt", fügte der Sprecher noch hinzu.
Forscher warnt: Extreme Rechte arbeitet gezielt an eigenen Kampfsport-Strukturen
Innerhalb der rechtsextremen Szene Deutschlands wird schon seit Längerem der Hang zu Kampfsport und entsprechenden Events beobachtet. "Die extreme Rechte hat mit all ihren Parteien und Organisationen gezielt darin investiert, eigene Strukturen im Kampfsport aufzubauen", sagte etwa der Extremismusforscher Robert Claus schon vor geraumer Zeit dem Deutschlandfunk.
Die Beamten der "Besonderen Aufbauorganisation Hessen-Rechts" der Polizei freuten sich vor diesem Hintergrund über die gelungene Aktion am Samstag in Bad Windungen.
Es sei stets ihr Ziel, "mögliche rechtsextreme Aktionen zu unterbinden, denn für Treffen und Veranstaltungen dieser Klientel darf es keinen Raum geben", erläuterte der Sprecher.
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