Razzia bei "Voice of Anger": Hinweise auf rechtsextreme Skinheads in Messenger
Memmingen - Die Kriminalpolizei ist in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gegen Mitglieder einer rechtsextremistischen Skinhead-Gruppe vorgegangen.
Hintergrund der Durchsuchungen war die Verbreitung von rechtsextremistischen Gedankengut über einen Messengerdienst.
Bei einer Razzia seien am Mittwoch das Clubheim der Gruppe "Voice of Anger" in Memmingen sowie mehrere Wohnungen durchsucht worden, teilte die Polizei am Freitag mit.
Außer in Memmingen gab es in den schwäbischen Landkreisen Unterallgäu und Günzburg Durchsuchungen. Konkrete Angaben zu den Orten in den anderen beiden Bundesländern machte die Polizei zunächst nicht.
Die Kripo kam nach eigenen Angaben durch Bilder auf einem Handy, was in einem anderen Strafverfahren sichergestellt wurde, auf die Spur der Skinhead-Gruppe und von deren Nachrichten in einem Mitteilungs-Chat.
"Die Ermittlungen führten zu insgesamt sieben männlichen Tatverdächtigen im Alter von 28 bis 46 Jahren", sagte ein Polizeisprecher. Fünf der Männer kommen aus Bayern, jeweils einer aus Baden-Württemberg und NRW.
Bei der konzertierten Aktion gegen die Gruppe wurden unter anderem Mobiltelefone, weitere Datenträger, geringe Mengen Rauschgift und ein verbotenes Messer sichergestellt. Die Auswertung der beschlagnahmten Geräte dauert laut Polizei an.
Laut dem bayerischen Verfassungsschutz ist die vor 20 Jahren gegründete Gruppe "Voice of Anger" mit etwa 60 Mitgliedern die mit Abstand mitgliederstärkste Skinhead-Gruppierung im Freistaat.
Titelfoto: Boris Roessler/dpa