Linke Aktivisten kaufen Markenrechte an Neonazi-Klamotten: Abmahnungen sind raus!
Hamburg - Die linken Aktivisten von "Laut gegen Nazis" haben sich offenbar die Markenrechte an rechtsextremen Klamotten gesichert und verschicken nun Abmahnungen an die Neonazi-Händler.
"Bei rechten Aufmärschen sieht man überall solche Kleidung. Es ist offensichtlich, dass die Vertriebe in der Szene Erfolg haben", erklärte der Inhaber des Vereins "Laut gegen Nazis", Jörn Menge, gegenüber "TAZ" am Mittwoch.
Die Aktion des Hamburger Vereins ziele darauf ab, mit "HKNKRZ" (Hakenkreuz) oder "I love Htlr" (I love Hitler) bedruckte Kleidungsstücke vom Markt zu entfernen.
Im Fall der rechtsextremen Marke "VTRLND" (Vaterland) sei dieses Vorhaben nun gelungen, heißt es in dem Bericht. Die von der rechten Szene genutzte Abkürzung sei jetzt offiziell eine Marke des linken Vereins.
Seit Mittwoch könne es anderen Händlern verboten werden, diesen Schriftzug zu verwenden.
Rein rechtlich gesehen stelle sich das Unterfangen allerdings deutlich komplizierter dar. Zwar seien die rechten Szene-Codes bisher markenrechtlich frei, doch ließen sich nur Marken anmelden, die nicht gegen die öffentliche Ordnung verstoßen, erklärte die PR-Firma, dessen Idee die Aktion gewesen sei. Im Fall von Codes wie "HKNKRZ" habe das Markenamt eine Absage erteilt.
Für Jörn Menge und seinen Verein "Laut gegen Nazis" dennoch ein Erfolg: "Aber wir setzten Nadelstiche. Und zeigen, dass es Neonazis gibt, die viel Geld damit verdienen."
Titelfoto: Marius Becker/dpa