Landratsamt nimmt "DJ Happy Vibes" seine Waffen weg

Dresden - Der Innenminister vergleicht seine Partei mit der NSDAP, im Verfassungsschutzbericht wird er jetzt namentlich genannt: Andreas "Happy Vibes" Hofmann (57) gilt damit als einer der bekanntesten Rechtsextremisten Sachsens. Deshalb hat ihm nun das Landratsamt die Waffen abgenommen.

Andreas "Happy Vibes" Hofmann (57) gilt jetzt als Rechtsextremist und muss deshalb seine Waffen abgeben.
Andreas "Happy Vibes" Hofmann (57) gilt jetzt als Rechtsextremist und muss deshalb seine Waffen abgeben.  © Daniel Förster

Bereits im April 2023 warnte das Landesamt für Verfassungsschutz, teilte dem Pirnaer Landratsamt mit, dass der ehemalige Radiomoderator nicht nur Landratskandidat der "Freien Sachsen" war, sondern auch deren stellvertretender Landesvorsitzende im Freistaat.

"Die Freien Sachsen waren und sind der dynamischste und mobilisierungsstärkste Akteur im Bereich Rechtsexttremismus", charakterisiert Innenminister Armin Schuster (62, CDU) den Trupp, der nach seinen Informationen bei den Landtagswahlen 2024 antreten will: "Auch die NSDAP galt anfangs als wählbar", so der Politiker zu den Ambitionen.

Vor dem Hintergrund dieser Informationen begann das Landratsamt die waffenrechtliche Zuverlässigkeit Hofmanns zu überprüfen, wollte ihm die Waffenbesitzkarte abnehmen.

Neuer Bericht liegt vor: So viele Rechtsextreme leben in Thüringen
Rechtsextremismus Neuer Bericht liegt vor: So viele Rechtsextreme leben in Thüringen

Mit Erfolg: "Mit Bescheid vom 14. Juni 2023 wurde Herrn Andreas Hofmann die waffenrechtliche Erlaubnis widerrufen", so ein Sprecher des Landratsamts. "Darüber hinaus wurde Herrn Hofmann der Erwerb und Besitz von Waffen und Munition aller Art untersagt."

Bei den "Freien Sachsen" trat Hofmann (r.) regelmäßig auf und sogar zur Landratswahl an.
Bei den "Freien Sachsen" trat Hofmann (r.) regelmäßig auf und sogar zur Landratswahl an.  © Marko Förster

DJ Happy Vibes: "Ich bin kein Rechtsextremer"

Da auch ein Widerspruch keinen Aufschub bringt, hatte Hofmann bis zum heutigen Mittwoch Zeit, die Waffen unbrauchbar zu machen oder einem Berechtigten zu überlassen. Nach TAG24-Information hat er seinen "Magnum"-Revolver und die halbautomatische Flinte "Izhmash" bereits an das Depot eines Waffenhändlers übergeben.

Hofmann, seit 2010 Sportschütze und seit einem Jahr Mitglied der rechtsextremen Partei, fühlt sich ungerecht behandelt: "Ich bin kein Rechsextremer", sagt er TAG24. "Ich werde alle rechtlichen Möglichkeiten bis in die letzte Instanz wahrnehmen."

Titelfoto: Daniel Förster

Mehr zum Thema Rechtsextremismus: