Gloria von Thurn und Taxis im Visier: Proteste gegen Fürstin und rechte Verbindungen
Regensburg - Gloria Fürstin von Thurn und Taxis (64) ist am Sonntag in den Mittelpunkt einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus gerückt.
Unter dem Motto "Gloria Einhalt gebieten! Rechte Seilschaften zerschlagen!" rief die "Initiative gegen Rechts, Regensburg" zu dem Protest vor dem Schloss Emmeram auf.
Hintergrund der Demo seien laut einem Sprecher die vorausgegangenen Recherchen mehrerer Medienanstalten gewesen, wonach eine Veranstaltung der Werteunion mit Hans-Georg Maaßen (61) im Juli 2023 in den Räumen des Schlosses abgehalten wurde.
Der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) ist inzwischen innerhalb des nachrichtendienstlichen Informationssystems des Verfassungsschutzes als Beobachtungsobjekt gespeichert und steht damit auch offiziell im Verdacht, rechtsextrem zu sein.
Bei dem Event soll auch ein Besucher des bekannt gewordenen Treffens radikaler Rechter am 25. November 2023 in Potsdam anwesend gewesen sein.
Bei dem Treffen sollen die Teilnehmer – unter anderem auch Neonazis und Mitglieder der AfD – einen Plan für die "Remigration" von Millionen von Ausländern aus Deutschland und Menschen mit deutschem Pass entworfen haben.
Gloria Fürstin von Thurn und Taxis weist Vorwürfe mit Opfer-Narrativ von sich
Laut Polizei und Veranstaltern nahmen zwischen 300 und 400 Personen an den Protesten rund um Fürstin Gloria von Thurn und Taxis teil. Sie selbst hat sich kaum zu der Demo geäußert.
Lediglich über ein Statement an "Radio Charivari" ließ sie mitteilen, "den verunglimpfenden Vorwurf, rechtsextreme Äußerungen getan zu haben" zu bedauern.
Die Initiative wirft der 64-Jährigen vor, mehrere Kontakte zu teils Rechtsextremen zu haben und "schwierige Aussagen" zu Themen wie Homosexualität und Schwangerschaftsabbruch getätigt zu haben.
Nachweislich hat die Fürstin mehrere Verbindungen zu Mitgliedern und Funktionären der in Teilen gesichert rechtsextremen AfD.
Von diesen Zusammenhängen scheint die Unternehmerin wenig wissen zu wollen. Leider sei heute – so Fürstin von Thurn und Taxis gegenüber dem Radiosender – jeder, der keine explizit linken Positionen vertrete, automatisch dem Vorwurf des Rechtsextremismus ausgesetzt.
Die Initiative gegen Rechts fordert aus diesem Grund: "Ihr Wort darf kein Gewicht mehr haben."
Titelfoto: Armin Weigel/dpa