Wieder großer Waldbrand in der Gohrischheide: Flammenmeer über Nacht angewachsen!

Gröditz - Erneut brennt es in der Gohrischheide auf einer Fläche von Dutzenden Hektar. Und wieder muss die Polizei ermitteln, ob die Feuer vorsätzlich verursacht wurden.

Zig Feuerwehren befinden sich in der Gohrischheide im Einsatz.
Zig Feuerwehren befinden sich in der Gohrischheide im Einsatz.  © xcitepress/Rico Löb

Wie Polizeisprecher Rocco Reichel bereits am gestrigen Dienstag mitteilte, haben wohl Unbekannte am Montag gegen 13 Uhr zwei Feuer verursacht. Erst brannte es demnach auf 100 Quadratmetern, wenig später an anderer Stelle auf 650 Quadratmetern.

Wie die Polizei am heutigen Mittwochvormittag weiter mitteilte, kam es dann am gestrigen Dienstag zu weiteren Bränden in der Gohrischheide. Die Flammen konnten zwar am Abend gelöscht werden. Doch der starke Wind habe Glutnester neu entzündet. Inzwischen stehe eine riesige Fläche von circa 150 Hektar in Brand.

Um die Lage besser beurteilen zu können, überflog die Dresdner Polizei das betroffene Gebiet mit einem Hubschrauber. Auch Kollegen der Bundespolizei unterstützten die Kameraden der Feuerwehren aus der Luft: Sie warfen Löschwasser aus einem Helikopter ab.

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Im Zuge der Löscharbeiten mussten die Lichtenseer Straße/Bahnhofstraße (Ortsverbindung Wülknitz-Lichtensee), der Kreisverkehr in Richtung S89 am Ortseingang Lichtensee und der Kreisverkehr Neudorf in Richtung Lichtensee gesperrt werden. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet zu umfahren.

Mittlerweile sind 150 Hektar abgebrannt.
Mittlerweile sind 150 Hektar abgebrannt.  © Landrat Ralf Hänsel
Die Rauchsäule des Waldbrandes ist von Weitem zu sehen.
Die Rauchsäule des Waldbrandes ist von Weitem zu sehen.  © Freiwillige Feuerwehr Gröditz

Sachsen: Feuerwehr und THW in Gohrischheide im Einsatz

Das Feuer wurde laut Polizei wohl mutwillig gelegt.
Das Feuer wurde laut Polizei wohl mutwillig gelegt.  © Stadtteilfeuerwehr Riesa-Stadt

Indes befinden sich vor Ort in dem Waldstück bei Zeithain mehrere Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis Meißen und Kräfte des Technischen Hilfswerkes (THW) im Einsatz, um die Flammenausbreitung zu stoppen.

Derzeit haben die Kameraden Erfolg und das Feuer unter Kontrolle. Doch sie befürchten, dass ab den Mittagsstunden der Wind stärker wird und weitere Glutnester entfachen könnte.

Besonders heikel: Die Gohrischheide ist in dem Gebiet munitionsbelastet. Es könnte immer wieder zu Zwischenfällen mit den Armee-Überbleibseln kommen.

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Um das Schlimmste zu verhindern wurden jedoch schnell gezielte Maßnahmen ergriffen: So sind Kreisregner aktiv, die noch nicht in Brand stehenden Waldboden so befeuchten, dass die Flammen dort keine Chance auf eine Ausbreitung haben. Zudem wurden Schneisen angelegt, um dem Feuer Grundlage zur Erweiterung zu entziehen.

Tanklöschfahrzeuge pendeln währenddessen, damit jederzeit ausreichend Wasser zum Löschen zur Verfügung steht.

Für die umliegenden Ortschaften besteht derzeit keine Gefahr.
Für die umliegenden Ortschaften besteht derzeit keine Gefahr.  © xcitepress/Rico Löb
Die Bundespolizei setzt einen Hubschrauber zum Löschen ein.
Die Bundespolizei setzt einen Hubschrauber zum Löschen ein.  © xcitepress/Rico Löb

Gohrischheide: Noch keine Gefahr für Bevölkerung

Für die Bevölkerung besteht derzeit keine Gefahr. Der Waldbrand wurde von Wohngebieten ferngehalten. Anwohner in der Nähe des betroffenen Gebiets sollen dennoch den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge leisten und auf eventuell noch auftretende Warnungen achten.

Bereits vor einem Jahr kam es zu einem heftigen Brand in der Gohrischheide. Der Schaden ging damals in die Millionen, die Bundeswehr schickte sogar Panzer, um die Flammen zu stoppen.

Titelfoto: Montage: xcitepress/Rico Löb (2), Landrat Ralf Hänsel, Stadtteilfeuerwehr Riesa-Stadt

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