Weiterer Brandherd: Dresdner leiden erneut unter Qualm-Gestank
Dresden/Bad Schandau - In Dresden riecht es mancherorts schon wieder nach Rauch. Könnte es daran liegen, dass der Waldbrand in Tschechien sich auf Sachsen ausgeweitet hat? Ja, meldet die Dresdner Feuerwehr kurz nach 22 Uhr via Twitter. Der Grund: Im Nationalpark Sächsische Schweiz brennt es nun auch. Außerdem mussten wegen eines Großbrandes südlich von Rehfeld im Elbe-Elster-Kreis erste Bewohner von anliegenden Ortschaften ihre Wohnungen verlassen. So soll es im Norden von Meißen verstärkte Geruchsbelästigung durch Rauch geben.
Für die Gemeinden Sebnitz und Bad Schandau löste das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Montag in jedem Fall eine Vorstufe zum Katastrophenalarm aus, wie ein Sprecher am Abend mitteilte.
Aktuell gebe es drei größere Einsatzstellen im Nationalpark Sächsische Schweiz, an der Gaststätte Großer Winterberg, am Kipphorn und am Kleinen Winterberg.
Nach bisherigen Erkenntnissen seien aktuell keine Wohngebiete von dem Brand in der Sächsischen Schweiz betroffen. Gebäude mussten nicht evakuiert, Wanderer oder Waldbesucher nicht in Sicherheit gebracht werden, wie der Sprecher mitteilte.
"Unser großes Problem ist der Wind", sagte er mit Blick auf die Ausbreitung des Feuers. Der Deutsche Wetterdienst habe für die Nacht Gewitter mit Windspitzen bis zu 36 Kilometern pro Stunde angekündigt. Die Löscharbeiten würden wohl bis Dienstag dauern. Die Ursache des Feuers ist noch unklar.
Brandgeruch dürfte in dieser Nacht für deutlich weniger Verwunderung sorgen
Rund 250 Kräfte aus 24 Feuerwehren seien derzeit mit 39 Fahrzeugen im Einsatz, um das Feuer in dem unwegsamen, felsigen Gebiet zu löschen. Ein Hubschrauber der Landespolizei und ein Hubschrauber der Bundespolizei, der mit einem Wassertank für Löscharbeiten aus der Luft ausgestattet ist, seien im Einsatz.
Zusätzlich seien zwei Wasserwerfer der Polizei auf dem Weg nach Bad Schandau, die jeweils 10.000 Liter Wasser mit sich führen können. Der sogenannte Katastrophenvoralarm diene der Organisation der Einsätze.
In ganz Sachsen dürfte sich angesichts dieser Lage kaum jemand mehr wundern, wenn es in dieser Nacht erneut zu Brandgerüchen kommt.
Update 22.02 Uhr: Zahlreiche Dresdner melden Rauch
"Also in Moritzburg ist alles voller Qualm. Man sieht kaum etwas", wundert sich eine Facebook-Userin am Abend. "Hier in Dresden wird es auch immer schlimmer", meldet eine andere Nutzerin. "In der Neustadt ist es milchig", schreibt ein TAG24-Fotograf.
Update 22.05 Uhr: Gast bei den Dresdner Filmnächten regt sich über Brandgeruch auf
Ein Dresdner Filmnächte-Besucher versteht die Welt nicht mehr, schreibt unter anderem auf Twitter (aus dem Englischen): "Ich sitze in einem Open-Air-Kino in #Dresden, ein Waldbrand ganz in der Nähe. Starker Rauch, schwer zu atmen, aber niemand reagiert darauf. Der Film fängt gleich an."
22.08 Uhr: Feuerwehr meldet sich endlich via Twitter
Die Dresdner Feuerwehr reagiert mit einem neuen Tweet: "Der Brandgeruch des Einsatzes in der böhmischen Schweiz ist auch in dieser Nacht wieder ins Elbtal unterwegs."
In der Nacht auf Dienstag dürfte der ganze Ärger nun wieder weitergehen - jetzt, wo alle lüften wollten.
22.20 Uhr: Dresdner stellen sich auf heiße Nacht mit geschlossenen Fenstern ein
Dresdner berichten auf Twitter, dass sie ihre Fenster diese Nacht geschlossen halten wollen - auch wegen der Feinstaubbelastung.
22.23 Uhr: Kleines Wunder: Es regnet
Aufatmen in Dresden? In der Stadt regnet es plötzlich wundersamerweise. Können die Fenster doch wieder auf oder ist das nur ein Sturm im Wasserglas?
22.28 Uhr: Wenig Hoffnung auf ausreichend Regen
Nach wenigen Minuten nieselt es nur noch ein wenig. Laut Wetter Online könnte es gegen 1 Uhr morgens noch ein paar weitere Schauer geben. Das ist aber derzeit mehr als unsicher. Vermutlich sollten die Fenster daher zu bleiben.
22.49 Uhr: Regenwahrscheinlichkeit noch einmal abgesunken
Wetter Online sieht die Wahrscheinlichkeit für Regen in dieser Nacht in der Spitze nur noch bei 40 Prozent. Mit viel mehr als ein paar Tropfen sollten die Dresdner also nicht rechnen.
Aus diesem Grund kann man mit geschlossenen Fenstern vermutlich nicht viel falsch machen.
Titelfoto: xcitepress