Waldbrand in Böhmischer Schweiz ausgebrochen: Betrunkener 25-Jähriger gestellt
Usti nad Labem/Bad Schandau - Im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ist am Himmelfahrtstag nahe der Grenze zu Sachsen ein Waldbrand ausgebrochen - mutmaßlich durch Brandstiftung.
Es habe eine Fläche von 20 mal 100 Metern gebrannt, nachdem ein mutmaßlich betrunkener Mann dort einen Feuerwerkskörper gezündet haben soll, teilte die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz am Donnerstagabend mit.
Die Polizei nahm im Zusammenhang mit dem Feuer einen Verdächtigen fest. Gegen ihn werde wegen des Verdachts der Gefährdung der Allgemeinheit ermittelt, hieß es.
Bürgermeister Zdenek Panek bestätigte am Abend, dass die Polizei einen Deutschen (25) als mutmaßlichen Zündler gestellt hat.
Der Tatverdächtige habe 1,6 Promille intus gehabt und sei mit einer Gruppe unterwegs gewesen, die in Hrensko Pyrotechnik gekauft und dann abgefeuert habe.
Feuerwehr verzichtet in Tweet zunächst auf Fotos
Neun Löscheinheiten brachten die Flammen nach mehreren Stunden unter Kontrolle, wie ein Sprecher der Feuerwehr in Usti nad Labem mitteilte.
Wegen des Feiertags in Deutschland hielten sich nach Angaben der Nationalparkverwaltung ungewöhnlich viele Besucher in der Ausflugsregion auf. Sie wurden gebeten, nicht zum Prebischtor hinaufzusteigen.
In der Nähe dieses Felsgebildes war der Brand ausgebrochen. Die Feuerwehr rief die zweithöchste Alarmstufe aus. Ein Teil der Einsatzkräfte werde über Nacht ausharren, um ein Wiederaufflammen von Glutnestern zu verhindern, hieß es.
Ende Juli vorigen Jahres war es in der Böhmischen Schweiz zu einer Waldbrandkatastrophe gekommen, bei der rund 1600 Hektar Wald vernichtet wurden.
Das Feuer griff damals auch auf den benachbarten deutschen Nationalpark Sächsische Schweiz über. Es wurde von Brandstiftung ausgegangen.
Originalmeldung von 16.21 Uhr, aktualisiert um 21.20 Uhr
Titelfoto: Marko Förster