Während Löscharbeiten noch laufen: Touristen kehren in die Sächsische Schweiz zurück!
Lohmen/Bad Schandau - Endlich kehren die Touristen zurück in die Sächsische Schweiz! Die Wälder sind seit Sonntag wieder für Ausflüge begehbar, abgesehen von denen im Brandgebiet. Seitdem spüren Gastronomen und Hoteliers einen kleinen Aufschwung.
"Die Stornierungen werden weniger, für September und Oktober kommen wieder Buchungen rein", sagt Frank Schönherr (45), Chef des Hotels "Wehlener Hof". Das Hotel liegt in der Stadt Wehlen, nahe dem Malerweg, dem Elberadweg und der Bastei. An den beliebten Orten sind seit Sonntag wieder deutlich mehr Urlauber und Tagesausflügler zu sehen.
Denn am Sonntag hat das Landratsamt das Waldbetretungsverbot größtenteils aufgehoben. Nach Ausbruch des Waldbrands galt es zunächst für den gesamten Landkreis, jetzt gilt es nur noch für das Brandgebiet nahe der tschechischen Grenze.
Doch die Gäste kommen nicht von heute auf morgen zurück, sagt Frank Schönherr: "Von unseren 40 Betten sind 25 belegt. Normalerweise wären wir in diesem Monat ausgebucht."
Auch im Kirnitzschtal, das ans Brandgebiet grenzt, kehren die Besucher zurück. So wie auf einem der größten Camping-Plätze der Gegend, der "Ostrauer Mühle". "Wir haben jetzt wieder ungefähr 100 Gäste", sagt Chef Christoph Hasse (45). "Das sind doppelt so viele wie vor zwei Wochen."
Für die Hauptsaison sei das dennoch zu wenig. "Es müssten 300 Gäste sein, damit wir genug Rücklagen für den Winter erwirtschaften können."
Dass der kleine Aufschwung den Ausfall nicht ausgleichen kann, befürchtet auch der Tourismusverband Sächsische Schweiz. Der Verband tauscht sich dazu gerade unter anderem mit dem Wirtschafts- und dem Tourismusministerium aus, so Vize-Geschäftsführerin Micaela Lindheimer (60).
Sie fordert: "Es braucht eine differenzierte und schnelle finanzielle Unterstützung für die direkt durch notwendige Schließung und durch Stornierungen betroffenen Unternehmen."
Titelfoto: Steffen Unger