Endzeit-Stimmung im Nationalpark! Erschütternde Bilder nach der Feuerwalze

Bad Schandau - Das Feuer in der Hinteren Sächsischen Schweiz hinterlässt eine verwüstete Landschaft. Nur verkohlte Baumstümpfe bleiben vom einst grünen Wander-Paradies. Erste Bilder zeigen, wie schrecklich die Folgen bei der tschechischen Grenze wirklich sind.

Endzeitstimmung im Nationalpark: Verkohlte Baumstümpfe Im Prebischgrund in der Böhmischen Schweiz offenbaren die verheerenden Folgen der tagelangen Infernos.
Endzeitstimmung im Nationalpark: Verkohlte Baumstümpfe Im Prebischgrund in der Böhmischen Schweiz offenbaren die verheerenden Folgen der tagelangen Infernos.  © Facebook/Václav Sojka

Bisher kannte man solche Bilder höchstens aus dem Fernsehen, von Waldbränden in Kalifornien oder Endzeit-Filmen aus Hollywood.

Nun ist das Grauen vor der Haustür angekommen. In den Waldbrandgebieten der Sächsischen und Böhmischen Schweiz ragen schwarze Stümpfe in eine kahle Landschaft, der Boden wirkt aschgrau.

Die Bilder stammen von den Orten, aus denen die Flammen bereits abgezogen sind. Weil Feuerwehr-Kameraden das Feuer löschten - oder weil nichts mehr zum Brennen übrig blieb...

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"Dort ist jetzt erstmal alles abgestorben", sagt Nationalpark-Sprecher Hanspeter Mayr (59). Ihm zufolge hat das Inferno nicht nur Bäume und Waldboden zerstört. Auch viele Tiere, die sonst im Waldboden leben, sind dem Feuer zum Opfer gefallen, etwa Tausendfüßler oder Regenwürmer.

Nationalpark-Sprecher Hanspeter Mayr (59) hofft auf eine Rückkehr der Natur.
Nationalpark-Sprecher Hanspeter Mayr (59) hofft auf eine Rückkehr der Natur.  © dpa/Daniel Schäfer
Grünes Gras, junge Triebe und mächtige Stämme: Vor wenigen Wochen war hier noch eine verwunschene Naturlandschaft...
Grünes Gras, junge Triebe und mächtige Stämme: Vor wenigen Wochen war hier noch eine verwunschene Naturlandschaft...  © Mike Jäger
...heute verkohlte, umgestürzte Bäume, so weit das Auge reicht.
...heute verkohlte, umgestürzte Bäume, so weit das Auge reicht.  © Mike Jäger
Wo vorher Farnen und Moose den Wanderweg säumten...
Wo vorher Farnen und Moose den Wanderweg säumten...  © Mike Jäger
...ist heute überall verbrannte Erde rund um die steinerne Markierung sehen. Der Löschwasserschlauch zeugt noch vom Kampf gegen das Inferno.
...ist heute überall verbrannte Erde rund um die steinerne Markierung sehen. Der Löschwasserschlauch zeugt noch vom Kampf gegen das Inferno.  © Mike Jäger
Vor dem Inferno war die Gegend rund ums Prebischtor dicht bewaldet.
Vor dem Inferno war die Gegend rund ums Prebischtor dicht bewaldet.  © Facebook/Václav Sojka
Jetzt sind die Bäume vor den Felsen verschwunden.
Jetzt sind die Bäume vor den Felsen verschwunden.  © imago/CTK Photo

Hoffnung für Rehe und andere Tiere

Die Farbe der Hoffnung: Grüne Gräser sprießen bereits wieder im Prebischgrund.
Die Farbe der Hoffnung: Grüne Gräser sprießen bereits wieder im Prebischgrund.  © Facebook/Václav Sojka

Genauso wie die Insekten, die in den Baumrinden gelebt haben. Die meisten Vögel - etwa Schwarzstörche, Uhus und Wanderfalken - dürften sich in Sicherheit gebracht haben.

Bei Rehen und anderen Waldbewohnern besteht laut dem Sachsenforst ebenfalls Hoffnung. Die Feuerwehren hätten noch keine verletzten oder toten Tiere gemeldet.

So düster die Bilder auch sind - die Aussichten sind es nicht. "In Teilen der Böhmischen Schweiz wächst fünf Tage nach dem Waldbrand schon wieder Gras", sagt Nationalpark-Sprecher Mayr. Die Asche sei reich an Mineralstoffen, der Boden habe viel Löschwasser aufgesaugt.

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"Für manche Pflanzen sind das keine so schlechten Bedingungen." So könnten etwa Birken, Kiefern und Pappeln auf einem solchen Boden wachsen. "Es tut jetzt im Herzen weh, diese schwarzen Flächen zu sehen. Aber wir sind uns sicher, dass dort bald wieder Bäume wachsen werden."

Wann wird es mal wieder richtig regnen?

Regen ist momentan oft nur ein feuchter Traum.
Regen ist momentan oft nur ein feuchter Traum.  © 123RF/flynt

In der Sächsischen Schweiz geht mancher sorgenvolle Blick gen Himmel: Wann wird es endlich wieder regnen?

Für Freitag und Samstag gibt es etwas Hoffnung. "Von Freitagnachmittag bis Samstagfrüh bestehen gute Chancen, dass es auch in der Sächsischen Schweiz mit Durchzug einer Kaltfront regnet", teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.

Allerdings können die Experten noch nicht einschätzen, wie groß die Regen-Mengen sein werden.

Danach trüben sich laut DWD die Aussichten: "Ab Samstag wird dann wieder für mehrere Tage kein Regen erwartet."

1000 Müsliriegel für die Feuerwehr

Die Kinder erwiesen mit ihrer fleißigen Handarbeit den Helfern ihren Dank.
Die Kinder erwiesen mit ihrer fleißigen Handarbeit den Helfern ihren Dank.  © ASB-Neustadt

Auch die Kleinsten wollen in der Sächsischen Schweiz einen Beitrag leisten.

1000 Kinder der Neustädter ASB-Einrichtungen haben 1000 Müsliriegel für die Einsatzkräfte gestaltet.

Auf allen prangt die gleiche einfache Botschaft: "Danke".

Die Hort- und Kindergartenkinder schrieben die Botschaften auf die bunten Papiere.

Die Krippenkinder drückten ihren Fingerabdruck darauf.

1000 Müsliriegel gestalteten die Kids aus den Neustädter ASB-Einrichtungen.
1000 Müsliriegel gestalteten die Kids aus den Neustädter ASB-Einrichtungen.  © ASB-Neustadt

Die 1000 Riegel kamen in Bad Schandau in die Frühstückstüten der Feuerwehrmänner.

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Daniel Schäfer/Facebook/Václav Sojka

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