Einsatzkräfte bekämpfen Waldbrand am Brocken weiter: Hinweise auf Brandstiftung!

Harz - Die mit einem großen Waldbrand am Brocken kämpfenden Einsatzkräfte hoffen auf einen Wetterwechsel, der ab dem späten Sonntagabend Regen bringen könnte. Währenddessen wird auch Brandstiftung nicht als Ursache ausgeschlossen.

Zwar hat sich die Situation am Samstagabend ein wenig entspannt, trotzdem flammen noch Glutnester auf.
Zwar hat sich die Situation am Samstagabend ein wenig entspannt, trotzdem flammen noch Glutnester auf.  © NEWS5 / René Schröder

Wie Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse gegenüber der "Volksstimme" erklärte, sei das Feuer an mehreren Stellen ausgebrochen, was auf Brandstiftung hindeuten könnte. Insgesamt ist von acht Brandherden die Rede.

Aktuell sei es aber noch zu früh für eine Brandursachenermittlung. Zuvor müssen die Flammen vollständig gelöscht sein.

Das könnte noch einige Tage dauern. "Wir rechnen mit mehreren Tagen, hoffen aber, dass mit Änderung der Großwetterlage am Montag hier Schluss ist", sagte Lohse. Am Abend teilte er mit, die Lage sei inzwischen unter Kontrolle.

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Der Deutsche Wetterdienst rechnet auch für Sonntag noch mit weiterhin sehr warmer Luft, die nach Sachsen-Anhalt strömt.

Ab dem späten Sonntagabend gebe es von Westen her einsetzenden Starkregen oder Dauerregen. Dabei seien auch Unwetter mit mehr als 40 Litern Regen pro Quadratmeter nicht ausgeschlossen.

Maximum an Flugzeugen und Hubschraubern im Einsatz

Der Waldbrand im Harz war bereits am Freitag ausgebrochen.
Der Waldbrand im Harz war bereits am Freitag ausgebrochen.  © Matthias Bein/dpa

Nachdem die Löscharbeiten während der vergangenen Nacht unterbrochen worden waren, sind sie am Sonntagmorgen erneut angelaufen. Zwei Löschhubschrauber seien bereits in der Luft, teilte Michael Randhahn-Schülke, Sprecher des Landkreises Harz, mit.

Insgesamt werden im Tagesverlauf vier Hubschrauber der Bundeswehr erwartet. Auch Kräfte am Boden begannen mit der Brandbekämpfung. Voraussichtlich werde am Sonntag den ganzen Tag geflogen, sagte ein Sprecher der Stadt Wernigerode.

Nach Angaben des Landkreises waren am Samstag mehr als 250 Kräfte im Einsatz, darunter vier Flugzeuge und drei Hubschrauber. Unterstützung sei zudem aus benachbarten Landkreisen und Bundesländern gekommen.

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Demnach seien auch Einsatzkräfte aus dem Salzlandkreis, den Landkreisen Göttingen und Goslar sowie von Technischem Hilfswerk, Nationalpark, Bundeswehr und Bundespolizei beteiligt.

Die Einsatzkräfte werden auch am Sonntag ihr Möglichstes tun, um das Feuer zu bekämpfen.
Die Einsatzkräfte werden auch am Sonntag ihr Möglichstes tun, um das Feuer zu bekämpfen.  © Matthias Bein/dpa

Brockengebiet weiterhin für Zivilisten gesperrt

Das Feuer war am Freitag am Königsberg ausgebrochen, einer Nebenkuppe des Brockens, und breitete sich auf eine Länge von rund 1000 Metern aus.

Das Gebiet ist derzeit für Zivilisten gesperrt. Anwohner von Braunlage, Torfhaus und dem Gebiet rund um die B4 sind gebeten, wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Am Freitag mussten rund 500 Menschen mit Bussen vom Brocken evakuiert werden. Die Harzer Schmalspurbahnen haben den Zugverkehr zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken bis mindestens einschließlich Sonntag eingestellt.

Erstmeldung von 7.39 Uhr, aktualisiert um 9.04 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: NEWS5 / René Schröder, Matthias Bein/dpa

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