Brandneues Löschsystem! Dieser Waldriese wird im Notfall zur Feuerwehr
Königstein - Acht Räder, Allrad, 250 PS: Mit dem "Forwarder" verladen die Sachsenförster gefällte Bäume im hügeligen Terrain - normalerweise.
Denn dank brandneuem Löschsystem unterstützen sie damit künftig die Feuerwehr bei Waldbränden. Die 150.000 Euro teure Anschaffung war nötig, denn die verheerenden Brände der letzten Jahre werden zunehmen.
Bei wolkenlosen 21 Grad flogen Urlaubsflieger in die Mittagssonne, als Felix Heubaum (42) das neueste "Pferd" in seinem Königsteiner Sachsenforst-Stall präsentierte: Ein 10.000-Liter-Tank samt Seitenventilen und Tragegriffen ist die neue Allzweckwaffe im Kampf gegen Waldbrände.
Im Ernstfall lädt der "Forwarder" statt zwölf Tonnen Holz die anderthalb Tonnen Aluminium, wird so von der Forstmaschine zum Löschfahrzeug.
Das Wasser dafür kommt aus Seen und Bächen - oder einer der sieben Zisternen, die seit den Waldbränden 2022 aufgestellt wurden. Der Greifarm braucht nur vier Minuten, um den Tank auf seine Ladefläche zu hieven. Zehn Minuten und zehn Kubikmeter Wasser später rollte der "Forwarder" los.
"Wir sind hier strategisch gut gelegen", so Heubaum. Sechs Maschinen sind im Sachsenforst-Gebiet unterwegs, 40 Prozent des Sachsenwaldes. Der Tank steht in Königstein bereit. Mit ihm kann künftig eine halbe bis zwei Stunden länger gelöscht werden.
Immer mehr Waldbrände durch immer trockenere Sommer
"Im Schnitt haben wir hundert Brände pro Jahr", sagt Mike Eller (63), Vize-Geschäftsführer bei Sachsenforst. Im Jahr 2022, als 115 Quadratkilometer des Nationalparks in Brand standen, waren es 200. "Das macht uns Sorgen. Diese Tendenz bleibt."
Der Grund ist die Klimakrise. Schon jetzt haben sich laut Deutschem Wetterdienst ein Viertel des Niederschlags vom Sommer in den Winter verschoben. Ein immer trockenerer Sommer beschwört immer mehr Waldbrände herauf.
Titelfoto: Steffen Füssel (2)