Absurd: Deutsche Urlauber fliegen trotz Bränden auf Ferieninsel Rhodos
Hamburg - Trotz der verheerenden Waldbrände auf der Ferieninsel Rhodos sind auch in Hamburg am Dienstagmorgen zahlreiche Menschen in den Flieger auf die Ferieninsel gestiegen.
Kurz nach 6 Uhr war die Fluglinie Eurowings in Richtung Rhodos gestartet. Die Airline prüfe derzeit fortlaufend die Lage auf der Insel, sagte ein Unternehmenssprecher dazu der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
"Aktuell wird der reguläre Eurowings-Flugbetrieb von allen europäischen Flughäfen nach Rhodos aufrechterhalten - darunter auch die drei wöchentlichen Abflüge ab Hamburg." Es sei noch kein Flug wegen der Feuer abgesagt worden.
Die Flugzeuge seien jedoch nicht so voll besetzt wie geplant. "Wir beobachten, dass unsere Hinflüge auf die Insel Rhodos, die ursprünglich sehr gut gebucht waren, derzeit mit weniger Passagieren abheben.
Das liegt mitunter an der Entscheidung von Reiseveranstaltern, temporär keine neuen Gäste mehr auf die Insel zu fliegen."
Im Südosten geht es um Leben und Tod, im Norden wird Urlaub gemacht
Weil andere Reiseveranstalter, deren Hotels nicht von den Feuern betroffen sind, dagegen ihr Angebot aufrechterhalten, starten dennoch einige Touristen mit dem Flugzeug in ihren Insel-Urlaub.
"Wir fliegen nach Rhodos, in den nördlichen Teil. Mit einem komischen Gefühl. Aber: kostenlose Stornierung und Umbuchung waren nicht möglich, weil das Hotel nicht betroffen ist. Und somit treten wir die Reise an, bevor wir 7000 Euro in den Sand setzen", sagte beispielsweise Meike Huf am Dienstag vor dem Abflug. Es sei komisch, wenn man wisse, dass auf der anderen Seite der Insel Menschen um ihre Existenzen kämpfen.
Mit dem weiterlaufenden Flugprogramm nach Rhodos möchte Eurowings eigenen Angaben zufolge gleichzeitig Kapazitäten für die aktuell höhere Nachfrage von Rhodos zurück nach Deutschland zur Verfügung stellen.
Eurowings bietet demzufolge derzeit 21 Flüge pro Woche von sechs verschiedenen Flughäfen aus an.
Titelfoto: Petros Giannakouris/AP/dpa