Mehr als 100 Tote durch Regenfälle: Hunderttausende Menschen müssen fliehen
Somalia - Das Horn von Afrika wird seit Anfang November von heftigen Regenfällen heimgesucht. Hunderttausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, mehrere Bewohner kamen ums Leben. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Wie die britische Wohltätigkeitsorganisation Save the Children am Donnerstag mitteilte, sind die Länder Kenia, Somalia und Äthiopien im Osten Afrikas am stärksten betroffen.
Mehr als Hundert Menschen, darunter 16 Kinder, seien gestorben, knapp 800.000 Bewohner wurden aus ihren Häusern vertrieben. Derzeit gäbe es keine Hoffnung, dass der Starkregen in absehbarer Zeit nachlässt.
Die Region hat die schlimmste Dürre seit vier Jahrzehnten hinter sich, nachdem mehrere Regenzeiten ausgeblieben waren, die Millionen von Menschen in Not brachten und Ernten und Viehbestände zerstörten.
"Schwere Überschwemmungen und Vertreibungen haben Familien von der Grundversorgung abgeschnitten, einschließlich des Zugangs zu Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung", sagte Xavier Joubert, Äthiopien-Direktor von Save the Children.
Regenfälle und Überschwemmungen sorgen regelmäßig für Todesopfer
Die aktuellen Zustände würden Krankheiten wie Cholera und Masern einen guten Nährboden bieten, so Joubert. Humanitäre Organisationen hätten schon lange davor gewarnt und zu Hilfsmaßnahmen aufgerufen.
Experten gehen davon aus, dass sich die Wetterverhältnisse bis April 2024 nicht ändern werden und warnen vor noch schlimmeren Regenfällen.
Das Horn von Afrika ist eine der Regionen, die am stärksten mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen hat. Extreme Wetterereignisse treten immer häufiger und intensiver auf.
Zwischen Oktober 1997 und Januar 1998 führten Überschwemmungen im Osten Afrikas zu mehr als 6000 Todesopfern. Knapp 300 Menschen starben 2019 bei heftigen Regenfällen, Zehntausende wurden obdachlos.
Titelfoto: Farah Abdi Warsameh/AP/dpa