Lawine kracht in Berghütte! Wirt muss mit Hubschrauber gerettet werden
Schellenberger Forst - Der Ausläufer einer Schneelawine hat im Landkreis Berchtesgadener Land am Untersberg im Gipfelbereich die "Toni Lenz Hütte" getroffen und ist dort in die Küche gekracht.
"Gegen 21.30 Uhr ging ich ins Bett und plötzlich rumpelte es, erschütterte die ganze Hütte, und uns traf seitlich eine Lawine", berichtet Hüttenwirt Hans Kranawetvogl.
"Als ich dann in die Küche hinuntergegangen bin, habe ich gemerkt, dass eine Lawine an die Hütte gestoßen ist und hinten bei der Küche das Fenster herausgerissen und den Fensterrahmen beschädigt hat."
Laut Angaben ereignete sich der Vorfall bereits in der Montagnacht. Bis Mittwoch saß Kranawetvogl in seiner Hütte fest. Es sei aufgrund er gefährlichen Wettersituation unmöglich gewesen, ins Tal abzusteigen.
Mit einem Helikopter habe er sich ins Tal fliegen lassen. Bereits am Samstag möchte er jedoch zurückkehren, um bis zum 27. September die Hütte wieder für Gäste in Ordnung zu bringen.
Derzeit könne man ohnehin keine Besucher empfangen: "Der Zustieg ist derzeit sehr schwierig, weil durch den Schneebruch viele Bäume in den Weg gestürzt sind."
Regenfälle lösten Neuschnee und sorgten damit für Abgang
Darüber hinaus wurden aufgrund der weiterhin bestehenden Gefahren sämtliche Zugangspassagen gesperrt.
Am besten solle man sich in den nächsten Tagen online oder telefonisch bei der Bergstation über die Lage vor Ort informieren, wenn man einen Besuch in der Region plane.
Schuld an der Situation sind nicht nur die in dem Gebiet teilweise gefallenen zwei Meter Neuschnee. Der Regen, der auf die weiße Pracht zuletzt fiel, sorgte dafür, dass die Massen keinen Halt mehr hatten. Entsprechend kam es zum Lawinenabgang.
Die unsichere Wetterlage machte der "Toni Lenz Hütte" in diesem Jahr bereits mehrmals zu schaffen. Oft gab es Unwetterwarnungen, wodurch keine Besucher kamen – aber häufig kam auch das Unwetter nicht.
Doch Kranawetvogl zeigt sich optimistisch: "Der Betrieb der Hütte ist jederzeit möglich." Der Schaden an der Hütte in den Berchtesgadener Alpen sei schließlich nicht zu dramatisch gewesen.
Titelfoto: Montage: 7aktuell.de / Ferdinand Dörfler-Farthofer (2)