Woidke informiert sich vor Ort über Hochwasser-Schutz
Frankfurt (Oder) - Wie sieht die Hochwasserlage aktuell aus? Einen Tag vor der Landtagswahl in Brandenburg informiert sich Ministerpräsident Dietmar Woidke (62, SPD) darüber in Frankfurt (Oder).
Der Politiker besucht dort laut Staatskanzlei eine Ausgabe-Station für Sandsäcke und schaut sich eine montierte Schutzwand an der Uferpromenade an. Außerdem will er mit Vertretern aus der polnischen Nachbarstadt Slubice sprechen.
Brandenburg rechnet nächste Woche mit einer ernsteren Lage. Am Pegel Ratzdorf, etwa 40 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder), wird laut bisheriger Prognose des Landesumweltamtes am Dienstag mit Alarmstufe 4 gerechnet - der höchsten Stufe.
Der Wasserstand soll dann auf über sechs Meter steigen. Am Freitag waren es noch weniger als fünf Meter.
Am Pegel Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) wird die höchste Alarmstufe laut der Prognose voraussichtlich knapp unterschritten. Die Prognosen sind weiterhin mit Unsicherheiten behaftet.
Hochwasser in Brandenburg: Lage noch nicht dramatisch
Bei der höchsten Stufe 4 geht es um die Katastrophenabwehr, dazu gehört auch die Vorbereitung von Evakuierungen. Es können größere Flächen überflutet werden auch in bebauten Gebieten.
Bislang ist die niedrigste Alarmstufe 1 für Frankfurt (Oder), Eisenhüttenstadt und Ratzdorf ausgerufen. Damit ist die Lage noch nicht dramatisch und dürfte sich auch am Wahlsonntag (22. September) vorerst nicht zuspitzen.
Zwischen den Deichen ist dem Landesumweltamt zufolge am Wochenende mit weiteren Überflutungen von tiefer liegenden Auenbereichen und ufernahem Grünland zu rechnen.
Im Jahr 1997 hatte die Ortschaft Ratzdorf, wo Oder und Neiße zusammenfließen, eine Hochwasser-Katastrophe mit schweren Schäden erlebt.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa, Fabian Sommer/dpa (Bildmontage)