"Verbrecher": Ungemütlicher Empfang für Scholz im Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt!
Sangerhausen - Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) ist am Donnerstag im Hochwassergebiet im Süden Sachsen-Anhalts eingetroffen. Einige Bürger waren mit dem Besuch jedoch nicht so glücklich.
Gemeinsam mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke (55, Grüne) und Ministerpräsident Reiner Haseloff (69, CDU) machte er sich in Oberröblingen, einem Stadtteil von Sangerhausen, ein Bild von der Lage. Zuvor hatte sich Scholz, diesmal in Gummistiefeln unterwegs, vom Hubschrauber aus einen Überblick verschafft.
Es ist der zweite Vor-Ort-Besuch von Scholz in der aktuellen Hochwasserlage. An Silvester hatte er sich im niedersächsischen Verden an der Weser über die dortige Situation informiert.
Der Empfang des Bundeskanzlers lief jedoch nicht ohne unangenehme Zwischenfälle ab.
Scholz ist von einigen Menschen unfreundlich empfangen worden. "Verbrecher", "Ihre Politik basiert auf Lügen" und "Geh gleich wieder zurück", war aus einer rund zehnköpfigen Gruppe zu hören.
Scholz, Lemke und Haseloff begutachteten am Vormittag den Deich an der Helmebrücke. Die Helme, die durch Sachsen-Anhalt und Thüringen fließt, entwässert den südlichen Teil des Unterharzes.
Scholz sagt Solidarität bei Bewältigung der Hochwasserschäden zu
Im Verlauf des Besuchs hat der Bundeskanzler den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Deutschland Unterstützung auch bei der späteren Beseitigung der Schäden zugesagt.
"Klar ist, das wird nur gemeinsam gehen, und das muss auch solidarisch in Deutschland erfolgen", sagte er bei einem Besuch in Berga in Sachsen-Anhalt.
Der Kanzler zeigte sich beeindruckt von der Solidarität auch über Ländergrenzen hinweg bei der Bekämpfung der Fluten.
"Das, glaube ich, zeigt, dass wir zusammenstehen können in Deutschland." Es gehe aber nicht nur jetzt um Solidarität. "Dieser Geist der Solidarität wird auch hinterher gelten, und wir werden niemanden alleine lassen." Das gelte für den Bund, die Länder und für viele andere.
"Das gehört zu unserem Land dazu", sagte Scholz.
Erstmeldung vom 4. Januar, 12.40 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 14.30 Uhr.
Titelfoto: 7aktuell/Eric Pannier