Ungewöhnliches Bauprojekt: Riesige "Badewanne" soll Anwohner vor Hochwasser schützen

Von Petra Albers

Köln - Eine neue Überflutungsfläche soll mehrere Zehntausend Anwohner im Kölner Norden bei Hochwasser schützen.

Um Überflutungen, wie hier in Rodenkirchen, in Zukunft zu vermeiden, soll im Kölner Norden eine Ausweichfläche entstehen.
Um Überflutungen, wie hier in Rodenkirchen, in Zukunft zu vermeiden, soll im Kölner Norden eine Ausweichfläche entstehen.  © Sascha Thelen/dpa

Die geplante Fläche soll bis zu 30 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen und damit Hochwasserspitzen am Rhein um bis zu 17 Zentimeter kappen, teilte das nordrhein-westfälische Umweltministerium mit. Es handele sich um die größte Maßnahme dieser Art in NRW.

Rund um die Fläche würden Bauwerke geschaffen, die ein kontrolliertes Fluten und späteres Ablassen des Wassers auf einer Fläche von insgesamt 670 Hektar ermöglichen. "Wir können dieses Becken wie eine Badewanne steuern – mit einem Riesen-Schutzeffekt für die Menschen", sagte Umweltminister Oliver Krischer (55, Grüne).

"Das hilft nicht nur Köln, sondern auch Düsseldorf und allen Rheinunterliegern bis in die Niederlande."

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Der "Retentionsraum Worringen" soll künftig geflutet werden, wenn am Kölner Pegel eine Höhe von mindestens 11,70 Meter erreicht ist und eine Hochwasserwelle von mehr als 11,90 Metern prognostiziert wird.

Im Januar 2025 waren die Poller Wiesen vom Hochwasser überflutet worden - das soll mit der Umsetzung der neuen Überflutungsfläche im Kölner Norden vermieden werden.
Im Januar 2025 waren die Poller Wiesen vom Hochwasser überflutet worden - das soll mit der Umsetzung der neuen Überflutungsfläche im Kölner Norden vermieden werden.  © Oliver Berg/dpa

Für 226 Millionen Euro: Überflutungsfläche soll 2034 fertig sein

Die Genehmigung durch die Bezirksregierung für den Bau liege nun vor, sodass die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe mit der detaillierten Planung und der Auftragsvergabe beginnen könnten.

2034 soll die künstliche Fläche fertig sein. Die Gesamtkosten betragen laut Ministerium 226 Millionen Euro.

Titelfoto: Sascha Thelen/dpa

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