Talsperren in Sachsen: Das ist der aktuelle Stand
Sachsen - Die Hochwasserlage in Ost- und Südosteuropa ist dramatisch. Im Vergleich dazu kommt der Freistaat glimpflich und "mit einem blauen Auge davon", sagt Umweltminister Wolfram Günther (51, Grüne).
Er stellt fest: Sachsen habe "unter Schmerzen gelernt" und seit 2002 viel richtig gemacht.
Seit der Jahrhundertflut vor 22 Jahren investierte der Freistaat 3,3 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz. Laut Günther bestand dieser 2013 seine Belastungsprobe.
"Geschätzt 450 Millionen Euro Schäden verhinderten damals die getroffenen Maßnahmen", so der Minister. Das Ertüchtigen und Ausbauen sämtlicher Informations- und Vorhersage-Dienste sowie des Alarmsystems erweist sich auch gegenwärtig wieder als kluge Entscheidung.
Kommunikation und Abstimmung rund ums Hochwasser funktionieren flächendeckend, heißt es aus dem Landeshochwasserzentrum. Der Datenaustausch mit Polen erfolgt reibungslos.
Zu den tschechischen Hydrologen pflegt man einen guten Draht. Sie berichten dem Landeshochwasserzentrum unverzüglich von allen Wasserabgaben aus der Moldau-Kaskade (schützen die unterhalb davon liegende Hauptstadt Prag sowie weitere Orte vor Überflutung).
Günther: "Davon profitiert auch die sächsische Elbe im Hochwasserfall."
Nur der Stausee Radeburg hat "außergewöhnlich" viel Wasser
Der Verbund der sächsischen Talsperren funktioniert. Derzeit hat nur der Stausee Radeburg "außergewöhnlich" viel Wasser gespeichert als Hochwasser-Rückhalteraum. Günther ist überzeugt: Die Häufung der extremen Wetterlagen mit Trockenheit und Starkregen-Ereignissen sind direkte Folgen des Klimawandels.
Für die Zukunft stellt der Umweltminister klar: "Hochwasserschutz bleibt eine Daueraufgabe." Weitere Investitionen entsprechend der Anfang des Jahres verabschiedeten Wasserstrategie sind unabdingbar.
Titelfoto: Bernd März