Steinbachtalsperre drohte beim Hochwasser zu brechen: Jetzt laufen hier Krisen-Besucher durch!
Euskirchen/NRW - An der Steinbachtalsperre laufen wenige Wochen nach den dramatischen Szenen des Hochwassers inzwischen "Krisen-Touristen" durch das abgesperrte Areal.
Die Steinbachtalsperre, die während der Katastrophe tagelang zu brechen drohte, sei inzwischen leer und alle weiteren Talsperren in NRW seien standsicher.
Dies sagte die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen-Esser (55, CDU), am Montag bei einer Sondersitzung.
An der ausgetrockneten Steinbachtalsperre nutzen Besucher inzwischen diese seltene Situation und laufen durch das offiziell abgesperrte Gebiet.
Manche Menschen machen Fotos, andere sammeln Gegenstände vom Grund des wasserlosen Sees. Dies belegen Fotos, die TAG24 vorliegen.
Die Steinbachtalsperre wurde während des Hochwassers und des Starkregens vor wenigen Wochen durch Tausende Hilfskräfte gerettet. Sie war von den Wassermassen überspült und aufgeweicht worden, drohte nachzugeben.
Sicherungsarbeiten an der Steinbachtalsperre
Unter anderem konnte ein Unternehmer und Baggerfahrer in einer heldenhaften Aktion den verstopften Grundablass befreien. Dafür hatte er sich stundenlang mit einem Bagger unterhalb der aufgeweichten Staumauer aufgehalten.
Um den Damm war tagelang gebangt worden. Am Ende hielt er. Inzwischen läuft der Steinbach ohne Stauung durch den Grundablass ab.
Eine neue Überlauf-Scharte wurde bereits in den Damm getrieben. Sie soll ein künftiges Überlaufen verhindern. Das Wasser soll durch die Rinne laufen, ohne über den Damm zu fließen, wie es in der Extremsituation geschehen war.
Die laufenden Sicherungsmaßnahmen kosten etwa 500.000 Euro und sollen bis Ende August abgeschlossen sein, wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet.
Eine Brücke über den Staudamm ist zunächst nicht mehr geplant. Spaziergänger können damit nicht mehr über den Damm laufen.
Die Sicherungsarbeiten sollen eine Katastrophe wie beim Starkregen im Juli aber verhindern.
Titelfoto: Sebastian Klemm