So viel Geld gab die Politik den Hochwasser-Opfern in Thüringen
Nordhausen - Thüringens Landesregierung stellte den Hochwasseropfern von Windehausen im Kreis Nordhausen Finanzhilfen in Höhe von einer halben Million Euro zur Verfügung.
Das Geld sei eine soziale Unterstützungsleistung, weil viele Betroffene keinen oder keinen ausreichenden Versicherungsschutz hatten, teilte die Staatskanzlei in Erfurt mit. Etwa 80 Haushalte waren Ende Dezember in dem Ortsteil von Heringen von extremen Hochwassern sowie aufsteigendem Grundwasser betroffen.
Der Freistaat habe sich für diese Unterstützung entschieden, "weil Elementarschäden für Haushalte in gefährdeten Gebieten schlicht nicht versichert werden oder entsprechende Prämien unmöglich zu bezahlen sind", erklärte Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Linke).
Hinzu komme, dass aufgestiegenes Grundwasser wie in Windehausen oftmals nicht vom Versicherungsschutz erfasst sei. Ramelow: "Die Betroffenen hatten schlichtweg keine Möglichkeit, vorzusorgen."
Auf den von der Gemeinde geschätzten Schaden von rund 1,7 Millionen Euro hatten viele Thüringer mit einer großen Hilfs- und Spendenbereitschaft reagiert. Vom Verein Thüringer Hilfsfonds seien insgesamt 175.000 Euro gekommen - davon gingen 25.000 Euro an besonders betroffene Familien.
150.000 Euro erhielt die Gemeinde, der laut Staatskanzlei damit insgesamt 350.000 Euro an Spenden zur Verfügung standen, heißt es in einer Bilanz der Hochwasserhilfe.
Ramelow bekräftigt Forderung nach Versicherungspflicht
Hochwasserschäden hätten in den letzten Jahren bundesweit stark zugenommen, ähnliche Ereignisse seien auch in Zukunft zu erwarten, so Ramelow. "Allein die große Hilfsbereitschaft der Menschen sowie einzelne Maßnahmen der Länder können nicht genügen.
Ohne eine Pflichtversicherung für Elementarschäden wird es nicht gehen. Die Länder haben sie deutlich gefordert. Jetzt ist der Bund in der Pflicht", erklärte Thüringens Regierungschef.
An den Weihnachtstagen und zum Jahreswechsel hatte Hochwasser und aufsteigendes Grundwasser vor allem die Ortschaft Windehausen sowie die Region um die Ortschaft Mönchpfiffel-Nikolausrieth getroffen.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa