Schnellanalyse aus Paris: Klimawandel verschlimmerte Flutkatastrophe in Süddeutschland
Bayern/Paris - Einer Schnellanalyse zufolge hatte der Klimawandel Anteil am Ausmaß des Hochwassers in Süddeutschland. Der Starkregen, der die Überschwemmungen verursachte, sei dadurch bis zu 10 Prozent stärker ausgefallen als ohne menschengemachte Erwärmung, teilte das Forschungskonsortium Climameter am Freitag mit.
El Niño und andere natürliche Klimaphänomene spielten demnach keine Rolle bei der Verschlimmerung.
Selbst scheinbar geringe Mengen an verstärkten Niederschlägen können unverhältnismäßig große Auswirkungen haben, wie das Forschungskonsortium erklärte.
Das Ahrtal-Hochwasser von 2021 zum Beispiel sei durch den Klimawandel um 3 bis 19 Prozent verstärkt worden.
Climameter ist ein von der Europäischen Union und der französischen Forschungsorganisation CNRS finanziertes Forschungsprojekt. Die sogenannte Attributionsstudie stützt sich auf meteorologische Daten der letzten 40 Jahre, wie es hieß.
"Die Ergebnisse von Climameter zeigen, dass der durch CO₂-Emissionen verursachte Klimawandel auch hoch entwickelte Länder wie Deutschland trifft und soziale, wirtschaftliche und ökologische Schäden verursachen kann", sagte der CNRS-Mitautor Davide Faranda.
Mitautorin Erika Coppola vom International Centre for Theoretical Physics (ICTP) bei Triest erklärte: "Es gibt keinen Zweifel und keine Zeit zu verlieren, denn diese Veränderungen finden bereits heute statt."
Titelfoto: Jason Tschepljakow/dpa