Nach Juni-Hochwasser: Thomas Strobl berichtet von immenser Schadensumme!
Stuttgart - Unterspülte Straßen, zerstörte Brücken und unzählige überflutete Keller: Sechs Wochen nach dem Hochwasser in Baden-Württemberg wagt das Land eine erste Schadensschätzung.
"Wir müssen nach aktuellem Stand davon ausgehen, dass sich die Gesamtschadenssumme auf über 500 Millionen Euro belaufen wird", sagte Innenminister Thomas Strobl (64, CDU) in Stuttgart.
Unklar sei dabei, wie viel von Versicherungen gedeckt sei. Für diese Schäden wäre das Land dann nicht in der Pflicht. Strobl rechnet aber mit Landesinvestitionen in einem "robusten dreistelligen Millionenbetrag" für den Wiederaufbau.
Allein in der besonders betroffenen Gemeinde Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) waren die Schäden nach dem Hochwasser von der Kommune zunächst auf mehr als 120 Millionen Euro geschätzt worden.
Darin eingerechnet sind Schäden an der öffentlichen Infrastruktur, bei Gewerbetreibenden und bei privaten Haushalten. Praktisch alles, von der Kläranlage bis zum Jugendhaus, sei beschädigt worden, hatte Bürgermeister Raimon Ahrens damals erklärt.
Förderprogramme für Wiederaufbau?
Zuletzt hatte die Landesregierung geprüft, inwiefern 29 bestehende Förderprogramme auch für den Wiederaufbau nach den Flutschäden verwendet werden könnten. Inzwischen sei deutlich geworden, dass diese Programme in manchen Fällen nicht griffen oder nicht ausreichten.
Ein zusätzliches Hilfspaket für Kommunen in Höhe von 25 Millionen Euro werde aktiviert. "Darüber werden kommunale Schäden behoben – je hälftig durch Land und die kommunale Familie finanziert", erklärte der CDU-Minister.
Strobl mahnte zur Geduld. "Solche Schäden sind nicht in wenigen Tagen oder Wochen beseitigt, das dauert Jahre", sagte er.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa