Nach dem Winterhochwasser: Landwirtschaft kämpft noch immer mit Folgen
Sangerhausen - Im Winter standen große Teile der Landschaft im Südharz unter Wasser. Darunter auch viele Felder. Neben den Aufräumarbeiten stellt sich die Frage: Wie können die Felder jetzt genutzt werden?
Die Landwirte im Südharz haben nach den Hochwassern im Winter immer noch mit den Folgen zu kämpfen.
Auf vielen Flächen befinde sich noch Schwemmgut wie Holz, Plastik oder sonstiger Müll, teilte ein Sprecher des Bauernverbands Sachsen-Anhalt auf Anfrage mit.
Teilweise hätten die Betriebe damit begonnen, den Müll zusammenzusammeln. Allerdings stelle sich die Frage, welche Stelle für Abtransport und Entsorgung rechtlich verantwortlich sei.
Derzeit gebe es Gespräche mit dem zuständigen Landwirtschaftsministerium. Dabei gehe es auch um Fragen zu einer möglichen Entschädigung.
Die Erfassung der Schäden sei aktuell schwierig, betonte Erik Hecht vom Bauernverband. Weil die Flächen teilweise in Thüringen und teilweise in Sachsen-Anhalt lägen, gebe es verschiedene Zuständigkeiten.
Es müsse dringend eine Klärung geben, wie mit den Nachwirkungen auf den Feldern umgegangen werden kann, forderte der Bauernverband.
Böden noch nicht für schwere Geräte befahrbar
Besonders der wirtschaftliche Schaden sei teilweise hoch. "Klar ist, dass viele Pflanzenbestände aus dem vergangenen Herbst verloren sind", sagte Hecht.
Auf diesen Flächen noch sinnvolle Maßnahmen angehen zu können, hänge von verschiedenen Punkten ab.
Das Wasser habe teilweise so lange auf den Feldern gestanden, dass die Böden nicht mit schwerem Gerät befahrbar seien. Dazu kämen bürokratische Hürden.
Landwirte hätten Angst vor Sanktionen, wenn die Flächen jetzt anders als ursprünglich geplant genutzt würden.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa