Innerhalb von 1,5 Stunden: Männer (33 und 83) stürzen sich in die Elbe!

Pirna - Noch immer führt die Elbe Hochwasser (Alarmstufe 1), doch das hielt zwei Männer in Pirna bei Dresden wohl nicht davon ab, sich ins eisige Wasser zu begeben. Beide Vorfälle ereigneten sich am gestrigen Mittwochnachmittag und hielten die Einsatzkräfte auf Trab.

Der 33-Jährige schaffte es selbstständig zurück zum Ufer. Die Wassertemperatur am gestrigen Mittwoch betrug etwa 6 Grad Celsius.
Der 33-Jährige schaffte es selbstständig zurück zum Ufer. Die Wassertemperatur am gestrigen Mittwoch betrug etwa 6 Grad Celsius.  © Daniel Förster

Kurz vor 15 Uhr kam es zum ersten Vorfall auf der historischen Stadtbrücke: Ein 33-Jähriger kletterte vor den Augen von Passanten und vorbeifahrenden Autos über die Brüstung des zweiten Pfeilers und sprang stromaufwärts aufseiten des Innenstadt-Zentrums ins Wasser.

Laut Informationen von TAG24 wurden Einsatzkräfte sofort von Zeugen über die waghalsige Aktion informiert. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge inklusive Schlauchboot auf dem Anhänger rückten an, ebenso die Wasserschutzpolizei, der Rettungsdienst und ein Notarzt.

Wie auch die Dresdner Polizei bestätigte, schaffte es der 33-Jährige aus eigener Kraft das Ufer zu erreichen und stieg nach etwa 300 Metern unterhalb des Bootshauses des Pirnaer Rudervereins 1872 aus der Elbe. Dort wurde er von den nach ihm suchenden Einsatzkräften empfangen und anschließend vom Notarzt betreut.

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Nachdem er sich aus seiner klatschnassen Kleidung geschält hatte, ging es in eine Rettungsdecke gewickelt und in Begleitung von Beamten ab ins Krankenhaus. Die anwesende Feuerwehr musste bei dem Einsatz nicht eingreifen.

Bei beiden Einsätzen wurden Straßen- und Wegabschnitte gesperrt.
Bei beiden Einsätzen wurden Straßen- und Wegabschnitte gesperrt.  © Daniel Förster

Auch ein älterer Herr geriet in die Fluten

Ein 83-Jähriger konnte sich am Geäst eines Baumes festhalten, bis die Einsatzkräfte ihn aus dem Wasser holten.
Ein 83-Jähriger konnte sich am Geäst eines Baumes festhalten, bis die Einsatzkräfte ihn aus dem Wasser holten.  © Daniel Förster

Etwa eine Stunde später - gegen 16.15 Uhr - gab es die nächste Meldung über einen Mann im eiskalten Elbwasser: Unabhängig von dem Mann, der sich von der Stadtbrücke stürzte, begab sich auf Höhe der Dampfer-Anlegestelle ein Senior (83) ins Wasser.

Aufgrund des Hochwassers dauerte es nicht lange, bis er von den Fluten mitgerissen wurde, die auch in Ufernähe noch stark waren. Radfahrer und Fußgänger beobachteten die Geschehnisse. Erneut wurden die Einsatzkräfte alarmiert, die zum zweiten Elb-Notfall am gestrigen Mittwoch ausrückten.

Am altstadtseitigen Radweg, etwa 150 Meter von der Einstiegsstelle des Mannes entfernt, konnte dieser dann das Geäst eines Baumes erfassen. Dort entdeckten ihn schließlich auch die Einsatzkräfte.

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Um sicherzustellen, dass der 83-Jährige nicht ertrinkt, falls ihn die Kräfte verlassen, hielt sich auch eine Trainerin des Pirnaer Rudervereins bereit. Sie war mit einem Motorboot auf der Elbe unterwegs gewesen und hatte den älteren Mann in den Fluten bemerkt.

Zwei Kameraden der Feuerwehr begaben sich für die Rettung des 83-Jährigen ins Wasser und hielten diesen am Baum fest, als die Äste das Gewicht schließlich nicht mehr tragen konnten und wegbrachen. Auch Taucher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) des Bezirks "Obere Elbe" Pirna halfen bei der Bergung des älteren Herrn.

Rettung geglückt!

Mit einer Unterkühlung wurde der ältere Herr ins Krankenhaus eingeliefert.
Mit einer Unterkühlung wurde der ältere Herr ins Krankenhaus eingeliefert.  © Daniel Förster

Mittels Sicherungsleine des Organisatorischen Leiter Rettungsdienstes (OrgL) konnte der Mann, der zu diesem Zeitpunkt von einem Taucher der DLRG gehalten wurde, an Land gezogen werden.

Dort wurde der 83-Jährige von Feuerwehrleuten in Empfang genommen und von Sanitätern betreut. Nach einer ersten Notversorgung wurde er mit einer Unterkühlung ebenfalls ins Krankenhaus gebracht.

Beide Männer befinden sich laut Angaben der Polizei nun in psychiatrischer Behandlung. Die Beamten schließen Straftaten aus.

In Pirna ist es bereits der dritte Vorfall dieser Art seit Jahresbeginn. Am 3. Januar war ebenfalls ein 83-Jähriger in die Elbe gestürzt. Er konnte durch das beherzte Eingreifen einer Kita-Erzieherin gerettet werden.

Vergangene Woche konnte die Feuerwehr auf der Waldschlößchenbrücke in Dresden verhindern, dass sich eine Frau vom höchsten Punkt des Brückenbogens in die Elbe stürzte.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über mögliche Suizidversuche. Da der damit verbundene Einsatz aber im öffentlichen Raum stattfand, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Daniel Förster

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