Hochwasser überflutet kompletten Ortsteil in Nordthüringen: So ist die aktuelle Lage
Nordhausen - Die Hochwasserlage in dem überfluteten und weitgehend geräumten Ortsteil Windehausen (Landkreis Nordhausen) ist nach Einschätzung der Einsatzkräfte stabil.
Der Ortsteil von Heringen sei zwar nach wie vor vom Hochwasser eingeschlossen, jedoch sei an manchen Stellen bereits ein ganz leichter Wasserrückgang zu verzeichnen, sagte der Kreisbranddirektor für Nordhausen, Daniel Kunze, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Entwarnung könne deswegen aber noch nicht gegeben werden.
In der Nacht zu Dienstag haben die Einsatzkräfte laut dem Kreisbranddirektor eine Saatgutproduktion in Windehausen vor Überflutung geschützt. Dafür seien vier Stunden lang mit Pumpen des Technischen Hilfswerkes (THW) 3,5 Millionen Liter Wasser bewegt worden, teilte Kunze mit.
Windehausen musste aufgrund der kritischen Lage am ersten Weihnachtsfeiertag komplett evakuiert werden. Von den knapp 500 Einwohnern seien schätzungsweise noch 100 in dem Ort, erklärte Matthias Marquardt (54, Linke), Bürgermeister der Stadt Heringen. Alle anderen Bewohner seien bei Familien, Freunden und Bekannten untergekommen. Es habe niemand in der bereitgestellten Turnhalle in Heringen die Nacht verbringen müssen.
Es sei keines der Häuser einsturzgefährdet, allerdings gebe es weiterhin keinen Strom und auch die Toiletten funktionierten wegen der überfluteten Kanalisation nicht, betonte Marquardt. Wann die Bewohner wieder nach Windehausen zurückkehren können, ist noch unklar.
Windehausen darf nicht betreten werden
Am Dienstag wurde für den Ort ein Verbot zum Betreten verhängt. Damit solle die begrenzte Zufahrt für die Rettungskräfte frei- und Katastrophentouristen abgehalten werden, betonte Matthias Marquardt. "Die Lage ist derzeit noch kritisch, aber stabil", so der Linke-Politiker.
Darüber hinaus scheint sich die Lage in Nordthüringen wieder zu entkrampfen. Wie die Stadtverwaltung Nordhausen in einer Mitteilung erklärte, haben sich die Pegelstände von Zorge und Helme entspannt.
Titelfoto: Stefan Rampfel/dpa