Hochwasser im Liveticker: Pegel an der Oder steigen - Alarmstufe 4 erwartet

Deutschland - In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich haben mittlerweile die Aufräumarbeiten begonnen, doch die Lage entspannt sich nur langsam. Die Einsatzkräfte haben vielerorts noch mit den Wassermassen zu kämpfen. Entlang des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder bereitet man sich indes auf eine Verschärfung der Hochwasserlage vor.

In Polen ist die Hochwassersituation noch nicht ausgestanden. Eine Drohnenaufnahme zeigt den enormen Wasserstand nahe Breslau.
In Polen ist die Hochwassersituation noch nicht ausgestanden. Eine Drohnenaufnahme zeigt den enormen Wasserstand nahe Breslau.  © Maciej Kulczynski/PAP/dpa

Auch in den mitteleuropäischen Ländern gibt es noch keine Entwarnung. Bislang kamen in Mittel- und Osteuropa mindestens 23 Menschen ums Leben.

Vorsichtige Entwarnung gibt es entlang anderer Flüsse im Osten und Süden Deutschlands.

Weiter nördlich blickt dagegen Brandenburg sorgenvoll auf die Oder. Die Lage soll sich bei steigenden Wasserständen Richtung Wochenmitte zuspitzen.

Oder-Pegel sinkt - Hochwasserlage bleibt dennoch weiter angespannt
Hochwasser Oder-Pegel sinkt - Hochwasserlage bleibt dennoch weiter angespannt

Feuerwehren, Technisches Hilfswerk und andere Organisationen stehen für den Ernstfall bereit.

Alle Infos rund um das Hochwasser in und um Deutschland gibt es hier in unserem TAG24-Ticker. Auch in unseren Livetickern für die Lagen in Bayern, Chemnitz und Dresden bleibt Ihr immer top informiert.

22. September, 22.15 Uhr: Alarmstufe 4 am Mittwoch an der Oder erwartet

Laut Pegelportal des brandenburgischen Landesamtes für Umwelt soll für Frankfurt (Oder) am Dienstag die Alarmstufe 3 erreicht werden, am Mittwochabend dann die höchste Stufe 4. Die Prognose ist aber mit Unsicherheiten behaftet. Richtwert für das Ausrufen der Alarmstufe 4 ist ein Pegelstand in Frankfurt (Oder) von 6 Metern.

Der Pegelstand in Frankfurt (Oder) lag am Sonntagnachmittag bei 4,30 Metern. Es gilt Alarmstufe 1. Im Normalzustand sind es etwa 2,10 Meter.

Bereits am Samstag hatte Ministerpräsident Dietmar Woidke vor Zuständen wie 2010 gewarnt. Damals hatten starke Regenfälle unter anderem zu Überflutungen entlang der Oder geführt.

An der Oder steigen die Pegel weiter.
An der Oder steigen die Pegel weiter.  © Patrick Pleul/dpa

21. September, 18.38 Uhr: Landkreis Oder-Spree bereitet sich auf Höchststände über sechs Meter vor

Der Landkreis Oder-Spree verschärft zu Beginn der kommenden Woche seine Vorkehrungen gegen das Hochwasser.

Landrat Frank Steffen (SPD) sagte dem Rbb-Inforadio: "Ich habe gestern auch schon angeordnet, dass wir ab Montagmorgen unter den Bedingungen der Alarmstufe 3 arbeiten." Dann könne bei Ratzdorf ein Pegelstand von 5,50 Meter erreicht werden. Höchststände um die 6,20 Meter - das wäre die höchste Alarmstufe 4 - erwarte er im Laufe des Dienstags. "Das ist dann schon eine ordentliche Höhe", so der Landrat.

"Aber ich denke, dass wir solche Bilder, wie wir sie 1997 hatten, das werden wir nicht erleben." Es werde sicher Sickerstellen am Deich und einen Anstieg des Grundwassers hinter den Deichen geben. Aber er sei optimistisch, dass der Landkreis das gut in den Griff bekomme. Zudem sei nach der Hochwasserkatastrophe 1997 viel Geld in die Deichanlagen investiert worden. "Also ich denke, wir sind da deutlich sicherer, als das noch vor über 25 Jahren der Fall war."

21. September, 13.45 Uhr: Italien ruft Notstand für zwei Hochwasser-Regionen aus

Italien hat nach tagelangen Regenfällen im Norden des Landes für zwei Hochwasser-Regionen den Notstand ausgerufen.

Die rechte Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni stellte den beiden Gebieten Emilia-Romagna und Marken zudem 20 Millionen Euro an Soforthilfe zur Verfügung.

In Italien kommt es zu heftigen Überschwemmungen.
In Italien kommt es zu heftigen Überschwemmungen.  © dpa/LaPresse/AP | Fabrizio Zani

21. September, 13.37 Uhr: Hochwasserwelle bewegt sich in Polen flussabwärts

In Polen bewegt sich die Scheitelwelle des Hochwassers an der Oder weiter flussabwärts.

In der Kleinstadt Scinawa in der Woidowschaft Niederschlesien stieg der Wasserstand über Nacht rasch an. "Wir leben in der Hoffnung, dass alles gutgeht", sagte ein Einwohner dem Nachrichtensender TVN24. Regierungschef Donald Tusk nahm in Wroclaw (Breslau) an einer Krisensitzung teil. "Mancherorts stecken wir noch mitten in den Hochwasserschutz- und Rettungsmaßnahmen", betonte der Politiker.

21. September, 13.20 Uhr: Hochwasser löst Verkehrseinschränkungen in Grenzregion aus

Angesichts der wachsenden Hochwassergefahr an der Oder müssen sich die Menschen auf Verkehrseinschränkungen einstellen.

In der Grenzregion Frankfurt (Oder) und dem benachbarten Slubice in Polen dürften Beschränkungen etwa auch an der Stadtbrücke zu spüren sein. Slubice schränkt ab Sonntagmorgen die Zufahrten für ortsfremde Personen ein, wie die Stadt am Freitag ankündigte. Der Transitverkehr über Slubice nach Deutschland werde nicht möglich sein.

21. September, 7.35 Uhr: Höchste Alarmstufe am Pegel Ratzdorf nächste Woche

Brandenburg rechnet nächste Woche mit einer ernsteren Lage.

Am Pegel Ratzdorf, etwa 40 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder), wird laut bisheriger Prognose des Landesumweltamtes am Dienstag mit Alarmstufe 4 gerechnet - der höchsten Stufe. Der Wasserstand soll dann auf über sechs Meter steigen. Am Freitag waren es noch weniger als fünf Meter.

21. September, 7.21 Uhr: Woidke macht sich Bild von der Hochwasser-Lage

Wie sieht die Hochwasserlage aktuell aus? Einen Tag vor der Landtagswahl informiert sich Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke darüber in Frankfurt (Oder).

Der SPD-Politiker besucht dort laut Staatskanzlei eine Ausgabe-Station für Sandsäcke und schaut sich eine montierte Schutzwand an der Uferpromenade an. Außerdem will er mit Vertretern aus der polnischen Nachbarstadt Slubice sprechen.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke.  © dpa | Sebastian Gollnow

20. September, 17.30 Uhr: Hochwasserwelle der Oder nähert sich Brandenburg

Die Hochwasserwelle der Oder kommt näher: Während in Deutschlands Nachbarländern größtenteils schon Aufräumarbeiten laufen, bereitet sich Brandenburg auf eine ernstere Lage in der nächsten Woche vor.

Denn die Hochwasserwelle der Oder bewegt sich aus Polen weiter flussabwärts Richtung Grenze.

20. September, 12.06 Uhr: Landkreis warnt vor Hochwasser-Tourismus

Hochwasser-Touristen sorgen für Unmut in Oder-Regionen, die sich auf eine ernste Hochwasserlage vorbereiten.

Der Landkreis Märkisch-Oderland appelliert: "Um die Deichverteidigung nicht zu behindern, bitten wir darum, jede Form von Hochwassertourismus zu unterlassen und die Zufahrten der Deiche nicht zu blockieren." Bereits bei anderen Hochwasserlagen beklagten Einsatzkräfte immer wieder, dass Touristen da spazieren gehen, wo andere gegen das Hochwasser kämpfen.

In Bayern hatten Polizisten Platzverweise aussprechen müssen, um die Hochwasser-Touristen zu vertreiben.

20. September, 10.55 Uhr: Milliardenschaden in Österreich befürchtet

Die Schadenshöhe nach dem Hochwasser in Österreich könnte sich nach ersten Berechnungen der Versicherungsbranche auf 600 bis 700 Millionen Euro belaufen.

Laut dem Versicherungsverband (VVO) könnte im Extremfall auch die Milliardengrenze überschritten werden. Man sei nun vor allem um eine "rasche und unbürokratische Schadensabwicklung" bemüht.

Viele Orte in Österreich wurden vom Hochwasser hart getroffen.
Viele Orte in Österreich wurden vom Hochwasser hart getroffen.  © Christoph Reichwein/dpa

20. September, 8.45 Uhr: Hochwasserwelle der Oder nähert sich Grenze zu Deutschland

Die Hochwasserwelle der Oder bewegt sich weiter flussabwärts und nähert sich damit der Grenze zu Deutschland.

Die Gebietsverwaltung der grenznahen polnischen Woiwodschaft Lebus rief Hochwasseralarm für die an der Oder gelegenen Regionen aus. Es wird erwartet, dass der Hochwasserscheitel am Sonntag die Kreisstadt Nowa Sol rund 80 Kilometer östlich der Grenze erreicht. Auch in Westpommern laufen die Vorkehrungen für das Hochwasser an.

Titelfoto: dpa/LaPresse/AP | Fabrizio Zani

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