Hochwasser im Liveticker: Milliardenschaden in Österreich befürchtet

Deutschland - In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich haben mittlerweile die Aufräumarbeiten begonnen, doch die Lage entspannt sich nur langsam. Die Einsatzkräfte haben vielerorts noch mit den Wassermassen zu kämpfen. Entlang des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder bereitet man sich indes auf eine Verschärfung der Hochwasserlage vor.

In Polen ist die Hochwassersituation noch nicht ausgestanden. Eine Drohnenaufnahme zeigt den enormen Wasserstand nahe Breslau.
In Polen ist die Hochwassersituation noch nicht ausgestanden. Eine Drohnenaufnahme zeigt den enormen Wasserstand nahe Breslau.  © Maciej Kulczynski/PAP/dpa

Auch in den mitteleuropäischen Ländern gibt es noch keine Entwarnung. Bislang kamen in Mittel- und Osteuropa mindestens 23 Menschen ums Leben.

Vorsichtige Entwarnung gibt es entlang anderer Flüsse im Osten und Süden Deutschlands.

Weiter nördlich blickt dagegen Brandenburg sorgenvoll auf die Oder. Die Lage soll sich bei steigenden Wasserständen Richtung Wochenmitte zuspitzen.

Stabile Lage: Elbe bleibt in Sachsen-Anhalt unter den Alarmstufen!
Hochwasser Stabile Lage: Elbe bleibt in Sachsen-Anhalt unter den Alarmstufen!

Feuerwehren, Technisches Hilfswerk und andere Organisationen stehen für den Ernstfall bereit.

Alle Infos rund um das Hochwasser in und um Deutschland gibt es hier in unserem TAG24-Ticker. Auch in unseren Livetickern für die Lagen in Bayern, Chemnitz und Dresden bleibt Ihr immer top informiert.

20. September, 12.06 Uhr: Landkreis warnt vor Hochwasser-Tourismus

Hochwasser-Touristen sorgen für Unmut in Oder-Regionen, die sich auf eine ernste Hochwasserlage vorbereiten.

Der Landkreis Märkisch-Oderland appelliert: "Um die Deichverteidigung nicht zu behindern, bitten wir darum, jede Form von Hochwassertourismus zu unterlassen und die Zufahrten der Deiche nicht zu blockieren." Bereits bei anderen Hochwasserlagen beklagten Einsatzkräfte immer wieder, dass Touristen da spazieren gehen, wo andere gegen das Hochwasser kämpfen.

In Bayern hatten Polizisten Platzverweise aussprechen müssen, um die Hochwasser-Touristen zu vertreiben.

20. September, 10.55 Uhr: Milliardenschaden in Österreich befürchtet

Die Schadenshöhe nach dem Hochwasser in Österreich könnte sich nach ersten Berechnungen der Versicherungsbranche auf 600 bis 700 Millionen Euro belaufen.

Laut dem Versicherungsverband (VVO) könnte im Extremfall auch die Milliardengrenze überschritten werden. Man sei nun vor allem um eine "rasche und unbürokratische Schadensabwicklung" bemüht.

Viele Orte in Österreich wurden vom Hochwasser hart getroffen.
Viele Orte in Österreich wurden vom Hochwasser hart getroffen.  © Christoph Reichwein/dpa

20. September, 8.45 Uhr: Hochwasserwelle der Oder nähert sich Grenze zu Deutschland

Die Hochwasserwelle der Oder bewegt sich weiter flussabwärts und nähert sich damit der Grenze zu Deutschland.

Die Gebietsverwaltung der grenznahen polnischen Woiwodschaft Lebus rief Hochwasseralarm für die an der Oder gelegenen Regionen aus. Es wird erwartet, dass der Hochwasserscheitel am Sonntag die Kreisstadt Nowa Sol rund 80 Kilometer östlich der Grenze erreicht. Auch in Westpommern laufen die Vorkehrungen für das Hochwasser an.

20. September, 7.33 Uhr: Menschen in Frankfurt (Oder) in Sorge

In Frankfurt (Oder) wurde am Donnerstagabend eine mobile Hochwasser-Schutzwand fertig montiert. Die Stadt hat für Anwohner eine Hotline eingerichtet, die nach ihren Angaben gut genutzt wird.

"Viele Menschen sind sehr in Sorge", sagte ein Sprecher. Zudem bietet Frankfurt dem polnischen Nachbarort Slubice Unterstützung an. Für die Stadt, die deutlich tiefer liegt als Frankfurt, könnte die Lage brisanter werden.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (62, SPD) rief dazu auf, sich auf den Ernstfall vorzubereiten.

Eine mobile Hochwasserschutzwand steht am deutsch-polnischen Grenzflusses Oder.
Eine mobile Hochwasserschutzwand steht am deutsch-polnischen Grenzflusses Oder.  © dpa | Patrick Pleul

19. September, 22.18 Uhr: Mindestens 23 Tote

Inzwischen stieg die Zahl der Todesopfer auf insgesamt mindestens 23.

19. September, 19.49 Uhr: Ernstere Hochwasser-Lage kommende Woche in Brandenburg erwartet

Während sich die Hochwassersituation an der Elbe teils entspannt, stellen sich die Oder-Regionen in Brandenburg auf eine Verschärfung der Lage ein.

Sie rechnen in der kommenden Woche teils mit Alarmstufen 3 und 4. Wann genau extremes Hochwasser zu erwarten ist, ist noch unklar. Die Vorkehrungen zum Hochwasserschutz gehen jedenfalls weiter.

19. September, 19.46 Uhr: Von der Leyen verspricht EU-Hilfe für Flutgebiete

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verspricht EU-Hilfe für von Unwettern betroffene Regionen.

Dafür sollen etwa Mittel aus bestehenden EU-Fonds genutzt werden. So soll es möglich sein, zunächst zehn Milliarden Euro aus sogenannten Kohäsionsmitteln zur Verfügung zu stellen, sagte die Deutsche bei einem Besuch in Breslau (Wroclaw).

Ursula von der Leyen (CDU), Präsidentin der Europäischen Kommission, lässt sich von Jakub Mazur, Erster stellvertretender Bürgermeister von Breslau, ein Überschwemmungsgebiet am Fluss Bystrzyca am Rande Breslaus zeigen.
Ursula von der Leyen (CDU), Präsidentin der Europäischen Kommission, lässt sich von Jakub Mazur, Erster stellvertretender Bürgermeister von Breslau, ein Überschwemmungsgebiet am Fluss Bystrzyca am Rande Breslaus zeigen.  © Christoph Soeder/dpa-ENR-Pool/dpa

19. September, 16.03 Uhr: Zwei Vermisste bei Überschwemmungen in Norditalien

Wegen Überschwemmungen im Gefolge des Sturmtiefs Anett (international "Boris" genannt) haben die Behörden in Norditalien rund tausend Menschen in Sicherheit gebracht.

Nach heftigen Regenfällen standen Gebiete in der Emilia-Romagna und den Marken am Donnerstag unter Wasser. Zwei Menschen galten nach Angaben von Verkehrsstaatssekretär Galeazzo Bignami als vermisst, nachdem das Dach eines Gebäudes einstürzte, auf das sie sich vor den Wassermassen geflüchtet hatten.

19. September, 15.11 Uhr: Europaparlament drängt auf mehr EU-Unterstützung

Das Europaparlament drängt angesichts der Unwetter auf mehr EU-Unterstützung für die Katastrophenhilfe.

Es sei notwendig, das EU-Katastrophenschutzverfahren mit mehr Ressourcen auszustatten, forderte eine Mehrheit des Parlaments in einer rechtlich nicht verbindlichen Resolution. Zudem kritisieren die Abgeordneten, dass jüngst Mittel für das Verfahren gekürzt worden seien.

19. September, 15.06 Uhr: König Charles zeigt sich schockiert über Überschwemmungen

Der britische König Charles (75) hat sich erschüttert gezeigt über die Überschwemmungen in Teilen Europas.

"Meine Frau und ich sind zutiefst schockiert und traurig über die Zerstörung und Verwüstung, die von den katastrophalen Überschwemmungen in Mitteleuropa hervorgerufen wurden", hieß es in einer Mitteilung des Palasts auf X.

Er und seine Frau, Königin Camilla (77), wollten ihre "tiefste und aufrichtigste Anteilnahme für diejenigen, die so tragisch ihre geliebten Menschen verloren haben", zum Ausdruck bringen, so der König.

19. September, 15.05 Uhr: Demonstration mit Sandsäcken vor dem Brandenburger Tor

Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben mit Sandsäcken vor dem Brandenburger Tor in Berlin demonstriert.

Mehr dazu erfahrt Ihr in unserem TAG24-Artikel "Letzte Generation stapelt Sandsäcke vor Brandenburger Tor".

Mitglieder der "Letzten Generation" stehen mit Plakaten und Sandsäcken vor dem Brandenburger Tor und protestieren gegen den Klimawandel.
Mitglieder der "Letzten Generation" stehen mit Plakaten und Sandsäcken vor dem Brandenburger Tor und protestieren gegen den Klimawandel.  © Michael Ukas/dpa

19. September, 11.59 Uhr: Hochwasser-Krisenstäbe kommen zusammen

Angesichts weiter steigender Flusspegel kommen in Kommunen entlang der Oder die Hochwasser-Krisenstäbe zusammen.

Für heute wollten etwa Frankfurt (Oder) und der Landkreis Oder-Spree mit Feuerwehr und Technischem Hilfswerk über die Lage in den kommenden Tagen beraten.

Frankfurt hat eine Hotline für Anwohner geschaltet. Auch eine Spundwand wurde aufgestellt, die das Wasser aufhalten soll. Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) sagte mit Blick auf noch stark schwankende Prognosen im RBB: "Wir bereiten uns auf das vor, was eine Stufe höher ist als zu dem, was wir momentan wissen, um lieber präventiv besser aufgestellt zu sein."

Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa

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