Hochwasser im Liveticker: Breslau bereitet sich auf große Welle vor

Deutschland - In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich kämpfen Einsatzkräfte gegen die Folgen der Flut - auch Brandenburg bereitet sich auf eine mögliche Wasserwalze in den nächsten Tage vor.

Wie hier am Ottensteiner Stausee (Österreich) ist die Lage in weiten Teilen Zentral- und Osteuropas angespannt.
Wie hier am Ottensteiner Stausee (Österreich) ist die Lage in weiten Teilen Zentral- und Osteuropas angespannt.  © STRINGER / EXPA / APA / AFP

In dem ostdeutschen Bundesland befinden sich Krisenstäbe in Alarmbereitschaft. Bürger sind im Einsatz, um ihre Häuser vor möglichen Schäden durch das drohende Hochwasser an der Oder zu bewahren.

In Polen, Tschechien, Slowakei und Österreich stehen noch größere Gebiete unter Wasser. Es wird noch Tage dauern, bis die Behörden Entwarnung geben. Mehr als 20 Menschen kamen in den Ländern bislang in den Fluten ums Leben. In Tschechien werden mehrere Menschen vermisst. Dort unterstützte die Armee in den betroffenen Gebieten.

Im Osten Österreichs herrschte aufgrund des seit Tagen andauernden Regens der Ausnahmezustand. Mehr als 1800 Gebäude wurden bisher geräumt. Zahlreiche Straßen sind wegen des Hochwassers gesperrt.

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Hochwasser Talsperren in Sachsen: Das ist der aktuelle Stand

Das Deutsche Rote Kreuz will an diesem Mittwoch weitere Hilfstransporte nach Polen schicken. Nach Angaben der Hilfsorganisation sollen 2.500 Betten sowie 500 Decken ins Nachbarland gebracht werden. Insbesondere im Südwesten Polens sei die Lage weiter unübersichtlich. Städte und Dörfer seien überschwemmt, Dämme und Brücken zerstört.

Alle Infos rund um das Hochwasser in und um Deutschland gibt es hier in unserem TAG24-Ticker. Auch in unseren Livetickern für die Lagen in Bayern, Chemnitz und Dresden bleibt Ihr immer top informiert.

18. September, 19.23 Uhr: Breslau bereitet sich auf die Welle vor

Banges Warten in Breslau. In der Nacht zum Donnerstag soll die Oder-Pegel seinen Höchststand erreichen.

Derweil sehen sich die Behörden vorbereitet, berichtet Wyborcza. Sandsäcke wurden verteilt, Brücken geschlossen. Vom Hochwasser betroffene Autofahrer wurden gebeten ihre Fahrzeuge auf stätischen Park-and-Ride-Parkplätzen abzustellen.

Ab Donnerstag sollen die Pegel an der Oder allmählich wieder sinken.

Mittwochnacht wird die Welle Breslau erreichen. Schon jetzt führt die Oder deutlich mehr Wasser als üblich.
Mittwochnacht wird die Welle Breslau erreichen. Schon jetzt führt die Oder deutlich mehr Wasser als üblich.  © Maciej Kulczynski/PAP/dpa

18. September, 14.23 Uhr: Zahl der Toten in Tschechien auf vier gestiegen

Die Zahl der Toten nach der Hochwasser- und Überflutungskatastrophe in Tschechien ist auf vier gestiegen.

In der Gemeinde Kobyle nad Vidnavkou wurde die Leiche einer 70 Jahre alten Frau entdeckt, die seit Tagen als vermisst galt, wie die Polizei mitteilte.

Der Ort liegt im Bezirk Jesenik im Nordosten des Landes. Die Gegend im Altvatergebirge an der Grenze zu Polen war von den Unwettern besonders stark betroffen. Mindestens sieben Menschen gelten in Tschechien weiter als vermisst.

18. September, 13.12 Uhr: Hauptstadt der Slowakei kommt glimpflich davon

In der Slowakei wandert die Scheitelwelle der Donau nur sehr langsam aus Bratislava flussabwärts. Die Hauptstadt ist dennoch glimpflich davongekommen.

Am Dienstag hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass der Wasserstand der Donau im Zentrum mit rund 9,70 Meter schon seinen Höchststand erreicht habe. Am Mittwoch meldete der staatliche Wetterdienst aber nochmals einen leichten Anstieg auf 9,80 Meter.

Dennoch beruhigten die Behörden: Die am innerstädtischen Flussufer aufgestellten mobilen Schutzwände seien für einen Pegelstand von bis zu 10,13 Meter ausgelegt und hätten das Hochwasser daher gut überstanden, sagte ein Sprecher zur Nachrichtenagentur TASR. Der normale Wasserstand liegt im Durchschnitt bei drei Metern.

Der Fluss Váh im slowakischen Komárno ist über die Ufer getreten.
Der Fluss Váh im slowakischen Komárno ist über die Ufer getreten.  © Milan Drozd/TASR/dpa

18. September, 12.20 Uhr: Pegel der Lausitzer Neiße geht stetig zurück

Die Lausitzer Neiße zieht sich stetig in ihr Bett zurück.

Die Hochwasserwarnung für das Flussgebiet im äußersten Osten Sachsens wird aufgehoben und die Berichterstattung eingestellt, wie das Landeshochwasserzentrum mitteilte. In Görlitz wurde am Mittag ein Pegelstand von 2,75 Meter gemessen, normal sind hier 1,61 Meter.

Im Zuge des Dauerregens und der Starkniederschläge auch im benachbarten Polen und Tschechien schwoll der Fluss vom vergangenen Freitag bis Sonntag jeweils binnen 24 Stunden von 1,63 Meter über 2,80 Meter auf 4,52 Meter am Pegel Görlitz an. In der Nacht zum Montag erreichte er den Richtwert für die zweithöchste Alarmstufe 3 von 4,80 Meter. Und am Morgen dann war mit 5,57 Meter das Maximum erreicht - seitdem sinkt der Wasserstand langsam.

Der Fluss Neiße zieht sich - zumindest in der Lausitz - in sein ursprüngliches Flussbett zurück.
Der Fluss Neiße zieht sich - zumindest in der Lausitz - in sein ursprüngliches Flussbett zurück.  © Patrick Pleul/dpa

18. September, 11.18 Uhr: Entspannung in Sachsens Flussgebieten - Elbe nimmt noch zu

Bis auf die Elbe geht das Hochwasser in Sachsen stetig zurück.

Die Situation in den Flüssen entspannt sich, in Spree, Lausitzer Neiße und Schwarzer Elster werden nach Angaben des Landeshochwasserzentrums (LHWZ) rückläufige Wasserstände beobachtet. "Aufgrund der niederschlagsarmen Witterung in den kommenden Tagen wird die Wasserführung überall weiter zurückgehen."

Der Dresdner Elbpegel hat am Mittwochmorgen die 6-Meter-Marke geknackt.
Der Dresdner Elbpegel hat am Mittwochmorgen die 6-Meter-Marke geknackt.  © Robert Michael/dpa

18. September, 10.46 Uhr: Hochwasserwelle erreicht Stadt an der Oder

Bei den schweren Überschwemmungen im Südwesten Polens hat die Hochwasserwelle nun die Region nahe Breslau (Wroclaw) erreicht.

In der Kleinstadt Olawa 26 Kilometer südöstlich der niederschlesischen Metropole sei der Wasserstand der Oder in der Nacht zu Mittwoch um anderthalb Meter gestiegen, teilte der Generalstab der polnischen Armee auf X mit.

Nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt mit 33.000 Einwohnern werde die Flutwelle mit maximal 7,70 Metern niedriger als erwartet - normal sind mehr als zwei Meter. Der hohe Wasserstand könne aber länger anhalten als ursprünglich prognostiziert.

Ein Einwohner schwimmt in einem Kanu, nachdem der Fluss Nysa Klodzka die Stadt Lewin Brzeski im Südwesten Polens überflutet hat.
Ein Einwohner schwimmt in einem Kanu, nachdem der Fluss Nysa Klodzka die Stadt Lewin Brzeski im Südwesten Polens überflutet hat.  © Beata Zawrzel/ZUMA Press Wire/dpa

18. September, 9.47 Uhr: Zunahme des Wasserstands in Tschechien erwartet

In Tschechien ist es vereinzelt zu ersten Plünderungen in den Hochwasser- und Überschwemmungsgebieten gekommen.

Der Polizei seien bisher drei derartige Fälle bekannt, sagte Innenminister Vit Rakusan nach einer Krisensitzung in Prag. Das Gesetz sehe in Katastrophenlagen wie dieser deutlich höhere Strafen für solche Taten vor. Für das Ausrauben eines Hauses drohten bis zu 15 Jahre Gefängnis ohne Bewährung.

Entlang der Elbe an der Grenze zu Sachsen wird im Laufe des Tages eine weitere Zunahme des Wasserstands erwartet. In Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) sollen Hochwasserbarrieren und Sandsäcke das Stadtgebiet schützen. An der Marienbrücke wurde ein Mensch in der Elbe gesehen, eine Suchaktion blieb indes erfolglos. Viele Uferflächen waren überflutet, der Ortsteil Dolni Zleb im Elbtal war nur mit der Bahn zu erreichen. Landesweit galt noch an mehr als 25 Pegelstationen die höchste Hochwasser-Alarmstufe.

18. September, 8.46 Uhr: Feuerwehrmann in Italien bei Unwetter getötet

Bei heftigen Regenfällen in der Region Apulien im Süden Italiens ist ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen.

Der Geländewagen des 59 Jahre alten Mannes wurde in der Nähe der Gemeinde San Severo von Wassermassen mitgerissen, wie die Behörden mitteilten. Dabei ertrank er. Der Mann wollte anderen Autofahrern helfen und hätte demnächst in Rente gehen sollen.

In Italien kam ein Feuerwehrmann bei einem Unwetter ums Leben.
In Italien kam ein Feuerwehrmann bei einem Unwetter ums Leben.  © Stefano Porta/LaPresse via ZUMA Press/dpa

18. September, 8.31 Uhr: Zweithöchste Hochwasser-Alarmstufe in Dresden

Die Elbe hat in Dresden die Sechs-Meter-Marke erreicht. Es gilt dort nun laut Landeshochwasserzentrum die Alarmstufe 3 (Stand: 7.45 Uhr).

Das bedeutet für die Anwohner, dass bebaute Fläche, überörtliche Straßen und Schienenwege überschwemmt werden können. Nach aktuellen Vorhersagen soll der Wasserstand im Laufe des Tages weiter steigen, bevor er in der Nacht auf Donnerstag wieder leicht sinkt. Demnach wird nicht erwartet, dass das Hochwasser die höchste Alarmstufe 4 ab sieben Metern erreicht wird.

In Dresden gilt am Mittwoch die zweithöchste Alarmstufe.
In Dresden gilt am Mittwoch die zweithöchste Alarmstufe.  © Robert Michael/dpa

18. September, 7.21 Uhr: Wasser der Isar in Niederbayern angestiegen

Im Süden und Osten Bayerns sollte sich die Lage weiter entspannen. So sanken die Wasserstände der Sempt im Landkreis Erding sowie der Donau in Passau unter die Richtwerte für die zweithöchste Warnstufe 3.

An der Isar in Niederbayern stieg das Wasser dagegen noch an. In Landshut wurde der Richtwert der Meldestufe 3 überschritten. Das bedeutet, dass das Wasser einzelne bebaute Grundstücke oder Keller fluten kann und Sperrungen von Straßen möglich sind. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Dienstag mitgeteilt: "Neuer Dauerregen oder ein Temperatursturz sind aber erst mal nicht in Sicht."

Titelfoto: Maciej Kulczynski/PAP/dpa

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