Hochwasser im Liveticker: König Charles "zutiefst schockiert und traurig"

Deutschland - In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich haben mittlerweile die Aufräumarbeiten begonnen, doch die Lage entspannt sich nur langsam. Die Einsatzkräfte haben vielerorts noch mit den Wassermassen zu kämpfen. In Polen und Tschechien unterstützen auch Soldaten.

In Polen ist die Hochwassersituation noch nicht ausgestanden. Eine Drohnenaufnahme zeigt den enormen Wasserstand nahe Breslau.  © Maciej Kulczynski/PAP/dpa

Allerdings geben die Behörden in den mitteleuropäischen Ländern noch keine Entwarnung. Bislang kamen in Mittel- und Osteuropa mehr als 20 Menschen ums Leben.

Vorsichtige Entwarnung gibt es entlang anderer Flüsse im Osten und Süden Deutschlands.

Weiter nördlich blickt dagegen Brandenburg sorgenvoll auf die Oder, die in den nächsten Tagen mehr Wasser bringen dürfte.

Hochwasser Stabile Lage: Elbe bleibt in Sachsen-Anhalt unter den Alarmstufen!

Alle Infos rund um das Hochwasser in und um Deutschland gibt es hier in unserem TAG24-Ticker. Auch in unseren Livetickern für die Lagen in Bayern, Chemnitz und Dresden bleibt Ihr immer top informiert.

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19. September, 16.03 Uhr: Zwei Vermisste bei Überschwemmungen in Norditalien

Wegen Überschwemmungen im Gefolge des Sturmtiefs Anett (international "Boris" genannt) haben die Behörden in Norditalien rund tausend Menschen in Sicherheit gebracht.

Nach heftigen Regenfällen standen Gebiete in der Emilia-Romagna und den Marken am Donnerstag unter Wasser. Zwei Menschen galten nach Angaben von Verkehrsstaatssekretär Galeazzo Bignami als vermisst, nachdem das Dach eines Gebäudes einstürzte, auf das sie sich vor den Wassermassen geflüchtet hatten.

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19. September, 15.11 Uhr: Europaparlament drängt auf mehr EU-Unterstützung

Das Europaparlament drängt angesichts der Unwetter auf mehr EU-Unterstützung für die Katastrophenhilfe.

Es sei notwendig, das EU-Katastrophenschutzverfahren mit mehr Ressourcen auszustatten, forderte eine Mehrheit des Parlaments in einer rechtlich nicht verbindlichen Resolution. Zudem kritisieren die Abgeordneten, dass jüngst Mittel für das Verfahren gekürzt worden seien.

19. September, 15.06 Uhr: König Charles zeigt sich schockiert über Überschwemmungen

Der britische König Charles (75) hat sich erschüttert gezeigt über die Überschwemmungen in Teilen Europas.

"Meine Frau und ich sind zutiefst schockiert und traurig über die Zerstörung und Verwüstung, die von den katastrophalen Überschwemmungen in Mitteleuropa hervorgerufen wurden", hieß es in einer Mitteilung des Palasts auf X.

Er und seine Frau, Königin Camilla (77), wollten ihre "tiefste und aufrichtigste Anteilnahme für diejenigen, die so tragisch ihre geliebten Menschen verloren haben", zum Ausdruck bringen, so der König.

19. September, 15.05 Uhr: Demonstration mit Sandsäcken vor dem Brandenburger Tor

Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben mit Sandsäcken vor dem Brandenburger Tor in Berlin demonstriert.

Mehr dazu erfahrt Ihr in unserem TAG24-Artikel "Letzte Generation stapelt Sandsäcke vor Brandenburger Tor".

Mitglieder der "Letzten Generation" stehen mit Plakaten und Sandsäcken vor dem Brandenburger Tor und protestieren gegen den Klimawandel.  © Michael Ukas/dpa

19. September, 11.59 Uhr: Hochwasser-Krisenstäbe kommen zusammen

Angesichts weiter steigender Flusspegel kommen in Kommunen entlang der Oder die Hochwasser-Krisenstäbe zusammen.

Für heute wollten etwa Frankfurt (Oder) und der Landkreis Oder-Spree mit Feuerwehr und Technischem Hilfswerk über die Lage in den kommenden Tagen beraten.

Frankfurt hat eine Hotline für Anwohner geschaltet. Auch eine Spundwand wurde aufgestellt, die das Wasser aufhalten soll. Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) sagte mit Blick auf noch stark schwankende Prognosen im RBB: "Wir bereiten uns auf das vor, was eine Stufe höher ist als zu dem, was wir momentan wissen, um lieber präventiv besser aufgestellt zu sein."

Eine mobile Flutschutzwand wurde in Brandenburg (Frankfurt/Oder) hochgezogen.  © Patrick Pleul/dpa

19. September, 11.30 Uhr: Reparatur der Hochwasser-Schäden wird Zeit in Österreich benötigen

In Österreich wird die Reparatur der Schäden nach dem Hochwasser wohl sehr lange Zeit in Anspruch nehmen.

Die Ministerpräsidentin des besonders betroffenen Bundeslands Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, geht inzwischen davon aus, dass der Wiederaufbau der zerstörten Regionen "nicht Tage, Wochen oder Monate, sondern Jahre dauern" werde. Sie halte dafür einen "nationalen Schulterschluss" für notwendig, sagte sie.

Der Bund hat den Katastrophenfonds, aus dem die Reparatur zerstörter Infrastruktur, aber auch private Schäden bezahlt werden können, bereits auf eine Milliarde Euro aufgestockt.

Inzwischen entspannt sich die Hochwasser-Situation weiter. Allerorts gehen die Pegelstände zurück.

Zwar geht das Hochwasser in Österreich allmählich zurück, doch die Gefahr von Erdrutschen oder Dammbrüchen ist noch nicht gebannt.  © Helmut Fohringer/APA/dpa

18. September, 19.23 Uhr: Breslau bereitet sich auf die Welle vor

Banges Warten in Breslau. In der Nacht zum Donnerstag soll der Oder-Pegel seinen Höchststand erreichen.

Derweil sehen sich die Behörden vorbereitet, berichtet Wyborcza. Sandsäcke wurden verteilt, Brücken geschlossen. Vom Hochwasser betroffene Autofahrer wurden gebeten, ihre Fahrzeuge auf städtischen Park-and-Ride-Parkplätzen abzustellen.

Ab Donnerstag sollen die Pegel an der Oder allmählich wieder sinken.

Mittwochnacht wird die Welle Breslau erreichen. Schon jetzt führt die Oder deutlich mehr Wasser als üblich.  © Maciej Kulczynski/PAP/dpa

18. September, 14.23 Uhr: Zahl der Toten in Tschechien auf vier gestiegen

Die Zahl der Toten nach der Hochwasser- und Überflutungskatastrophe in Tschechien ist auf vier gestiegen.

In der Gemeinde Kobyle nad Vidnavkou wurde die Leiche einer 70 Jahre alten Frau entdeckt, die seit Tagen als vermisst galt, wie die Polizei mitteilte.

Der Ort liegt im Bezirk Jesenik im Nordosten des Landes. Die Gegend im Altvatergebirge an der Grenze zu Polen war von den Unwettern besonders stark betroffen. Mindestens sieben Menschen gelten in Tschechien weiter als vermisst.

18. September, 13.12 Uhr: Hauptstadt der Slowakei kommt glimpflich davon

In der Slowakei wandert die Scheitelwelle der Donau nur sehr langsam aus Bratislava flussabwärts. Die Hauptstadt ist dennoch glimpflich davongekommen.

Am Dienstag hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass der Wasserstand der Donau im Zentrum mit rund 9,70 Meter schon seinen Höchststand erreicht habe. Am Mittwoch meldete der staatliche Wetterdienst aber nochmals einen leichten Anstieg auf 9,80 Meter.

Dennoch beruhigten die Behörden: Die am innerstädtischen Flussufer aufgestellten mobilen Schutzwände seien für einen Pegelstand von bis zu 10,13 Meter ausgelegt und hätten das Hochwasser daher gut überstanden, sagte ein Sprecher zur Nachrichtenagentur TASR. Der normale Wasserstand liegt im Durchschnitt bei drei Metern.

Der Fluss Váh im slowakischen Komárno ist über die Ufer getreten.  © Milan Drozd/TASR/dpa

18. September, 12.20 Uhr: Pegel der Lausitzer Neiße geht stetig zurück

Die Lausitzer Neiße zieht sich stetig in ihr Bett zurück.

Die Hochwasserwarnung für das Flussgebiet im äußersten Osten Sachsens wird aufgehoben und die Berichterstattung eingestellt, wie das Landeshochwasserzentrum mitteilte. In Görlitz wurde am Mittag ein Pegelstand von 2,75 Meter gemessen, normal sind hier 1,61 Meter.

Im Zuge des Dauerregens und der Starkniederschläge auch im benachbarten Polen und Tschechien schwoll der Fluss vom vergangenen Freitag bis Sonntag jeweils binnen 24 Stunden von 1,63 Meter über 2,80 Meter auf 4,52 Meter am Pegel Görlitz an. In der Nacht zum Montag erreichte er den Richtwert für die zweithöchste Alarmstufe 3 von 4,80 Meter. Und am Morgen dann war mit 5,57 Meter das Maximum erreicht - seitdem sinkt der Wasserstand langsam.

Der Fluss Neiße zieht sich - zumindest in der Lausitz - in sein ursprüngliches Flussbett zurück.  © Patrick Pleul/dpa

18. September, 11.18 Uhr: Entspannung in Sachsens Flussgebieten - Elbe nimmt noch zu

Bis auf die Elbe geht das Hochwasser in Sachsen stetig zurück.

Die Situation in den Flüssen entspannt sich, in Spree, Lausitzer Neiße und Schwarzer Elster werden nach Angaben des Landeshochwasserzentrums (LHWZ) rückläufige Wasserstände beobachtet. "Aufgrund der niederschlagsarmen Witterung in den kommenden Tagen wird die Wasserführung überall weiter zurückgehen."

Der Dresdner Elbpegel hat am Mittwochmorgen die 6-Meter-Marke geknackt.  © Robert Michael/dpa

18. September, 10.46 Uhr: Hochwasserwelle erreicht Stadt an der Oder

Bei den schweren Überschwemmungen im Südwesten Polens hat die Hochwasserwelle nun die Region nahe Breslau (Wroclaw) erreicht.

In der Kleinstadt Olawa 26 Kilometer südöstlich der niederschlesischen Metropole sei der Wasserstand der Oder in der Nacht zu Mittwoch um anderthalb Meter gestiegen, teilte der Generalstab der polnischen Armee auf X mit.

Nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt mit 33.000 Einwohnern werde die Flutwelle mit maximal 7,70 Metern niedriger als erwartet - normal sind mehr als zwei Meter. Der hohe Wasserstand könne aber länger anhalten als ursprünglich prognostiziert.

Ein Einwohner schwimmt in einem Kanu, nachdem der Fluss Nysa Klodzka die Stadt Lewin Brzeski im Südwesten Polens überflutet hat.  © Beata Zawrzel/ZUMA Press Wire/dpa

18. September, 9.47 Uhr: Zunahme des Wasserstands in Tschechien erwartet

In Tschechien ist es vereinzelt zu ersten Plünderungen in den Hochwasser- und Überschwemmungsgebieten gekommen.

Der Polizei seien bisher drei derartige Fälle bekannt, sagte Innenminister Vit Rakusan nach einer Krisensitzung in Prag. Das Gesetz sehe in Katastrophenlagen wie dieser deutlich höhere Strafen für solche Taten vor. Für das Ausrauben eines Hauses drohten bis zu 15 Jahre Gefängnis ohne Bewährung.

Entlang der Elbe an der Grenze zu Sachsen wird im Laufe des Tages eine weitere Zunahme des Wasserstands erwartet. In Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) sollen Hochwasserbarrieren und Sandsäcke das Stadtgebiet schützen. An der Marienbrücke wurde ein Mensch in der Elbe gesehen, eine Suchaktion blieb indes erfolglos. Viele Uferflächen waren überflutet, der Ortsteil Dolni Zleb im Elbtal war nur mit der Bahn zu erreichen. Landesweit galt noch an mehr als 25 Pegelstationen die höchste Hochwasser-Alarmstufe.

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